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20.08.2024 | 05:45

Warten auf die FED in Jackson Hole - First Hydrogen, Hensoldt AG, Porsche Automobil Holding Aktie

  • First Hydrogen
  • Hensoldt
  • Porsche Automobil Holding
Bildquelle: pixabay.com

Nach einer starken Vorwoche gaben die Börse in Asien am Montag leicht nach und auch der DAX und der Dow Jones eröffneten schwächer. Die internationalen Investoren warten auf weitere Signale aus den USA, denn im Laufe der Woche wird US-Notenbankchef Jerome Powell in Jackson Hole eine Rede halten. Von den dortigen Aussagen des Zusammentreffens der Notenbanker im US-Bundesstaat Wyoming erhoffen sich die Marktteilnehmer Rückschlüsse für eine Zinssenkung im September schließen zu können und wie hoch diese gegebenenfalls ausfallen könnte. Es steht also wieder eine volatile Woche an den Börsen bevor. Daher lohnt ein Blick auf langfristig interessante Unternehmen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: CA32057N1042 , DE000HAG0005 , DE000PAH0038


 

First Hydrogen – Boden erreicht?

Das in Vancouver und London ansässige Unternehmen First Hydrogen (WKN: A3C40W | ISIN: CA32057N1042 | Ticker-Symbol: FIT) hat sich auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge (FCEV) spezialisiert. In den vergangenen beiden Jahren konnte das Unternehmen enorme Fortschritte bei der Konfiguration seiner FCEV aus den diversen Tests mit seinen Partnern in der Praxis erzielen. Darunter zählen neben der Logistiksparte von Amazon in London auch regionale Versorger wie Wales and West Utilities und diverse andere Versorgungs- & Logistikunternehmen.

Ein entscheidender Vorteil der auch als Linkslenker-Konfiguration erhältlichen Fahrzeuge ist, neben der schnellen Betankung, vor allem die gute Reichweite von zuletzt 630 km je Tankfüllung. Damit schlagen die Nutzfahrzeuge von First Hydrogen bisher alle batteriebetriebenen Transportwagen um Längen. Diese sind oft durch lange Ladezeiten und einer außentemperaturabhängigen beschränkten Reichweite für einen wirtschaftlichen Betrieb in der Praxis nicht einsatzfähig.

Interessant sind auch die zunehmenden Förderinitiativen durch die EU, das Vereinigte Königreich wie auch den USA und Kanada. Die neue britische Regierung unter Premier Sir Keir Starmer hat 500 Mio. GBP zur Förderung der Entwicklung von grünem Wasserstoff vorgesehen. Die EU plant bis 2030 zur Dekarbonisierung der Energiewirtschaft bis 2030 über 40 Mrd. EUR an Förderungen auszusprechen und die Biden Administration hat dieses Jahr bereits Zusagen für mehrere Pilotprojekte für insgesamt 7 Mrd. USD erteilt. Da zudem der Markt für Paketzustellfahrzeugen seit Jahren überdurchschnittlich wächst, schätzt Global Market Insights, dass bis 2032 das jährliche Fahrzeughandelsvolumen auf 210 Mrd. USD ansteigen dürfte. First Hydrogen ist entsprechend für diese Entwicklung bereits gut positioniert.

Hensoldt AG kurzfristig überteuert

Von Pazifisten und Militärhassern hat sich das Stimmungsbild vieler deutscher Investoren seit 2022 geändert. Mittlerweile sind Rüstungsunternehmen „en vogue“ und in Anlegerkreisen beliebt. Der Spruch „Frieden schaffen ohne Waffen“ ist längst dem neuen Politikerslogan „Mit Waffen Frieden schaffen“ gewichen. Die Auftragsbücher der Rüstungsgüterhersteller sind prall gefüllt und die Margen der Unternehmen steigen. So auch bei der auf Verteidigungselektronik und Sensorlösung spezialisierten Hensoldt AG (WKN: HAG000 | ISIN: DE000HAG0005 | Ticker-Symbol: HAG). Die Aktie hat seit dem 22.02.2022 um 195 % zugelegt und wird bereits mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 79 bewertet. Die Marktkapitalisierung beträgt 4,2 Mrd. EUR, die Umsätze im ersten Halbjahr lagen aber nur bei 849 Mio. EUR und daraus wurde ein Verlust von 25 Mio. EUR.

Die Investoren setzen also klar auf höhere Rüstungsetats der NATO-Staaten, allen voran die der beiden größten EU-Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich. Diese wollen ihre Verteidigungskapazitäten deutliche erhöhen und ihre Armeen modernisieren. Dieses Ziel auch tatsächlich zu erreichen, wird Jahre dauern und entsprechend positiv sind die Aussichten für Unternehmen im Verteidigungssektor und Unternehmen wie Hensoldt. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aktie im Moment sehr hoch bewertet ist. Entsprechend kann es jederzeit zu Rücksetzern bei der Aktie kommen, die dann zu einem niedrigeren Niveau wieder für einen Einstieg interessant wird.

Porsche Automobil Holding kauft zu

Nach den Halbjahreszahlen der Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003 | ISIN: DE000PAH0038 | Ticker-Symbol: PAH3) hat die Beteiligungsgesellschaft aufgrund der Probleme im VW-Konzern weniger Gewinn ausweisen können. Das Nachsteuerergebnis fiel um 8 % auf 2,13 Mrd. EUR. Ausgeglichen konnte ein größerer Rückgang nur durch die buchhalterische Aufwertung bei der Beteiligung am Sportwagenbauer Porsche AG. Den Gewinn nutzt die Holding, um die Nettoverschuldung weiter zu reduzieren. So wurde diese bis zum 30.06.2024 von zuvor 5,8 Mrd. EUR auf 5,0 Mrd. EUR gesenkt.

Vom stetigen Zustrom an Dividenden aus dem Volkswagen Konzern und der Porsche AG werden regelmäßig Investments und Beteiligungen getätigt. So wurde in Unternehmen wie Isar Aerospace, Aurora Labs, Inrix, PTV Software, Markforged und Xanadu Quantum Technologies investiert. Zuletzt wurde auch in die Muttergesellschaft von FlixBus und Flixtrain ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag investiert. Durch die letzten Kursrücksetzer ist die Porsche Automobilholding mit 40,50 EUR attraktiv bewertet, da hierüber die Anteile an Volkswagen und Porsche zu ca. 50 % Bewertungsabschlag eingekauft werden können.

Fazit

Die Hensoldt Aktie ist in den vergangenen zwei Jahren stark gelaufen doch in den letzten vier Monaten sorgten Gewinnmitnahmen für Kursrücksetzer. Auch bei der Porsche Automobilholding kam es in den vergangenen Monaten zu einem 20 %-igen Kursrückgang. Doch aufgrund der guten Kapitalbasis der Holding beteiligten sich diese an mehreren Unternehmen und planen weitere Investitionen im Automobilbereich und der Zulieferindustrie. Eine Investition der Holding an Unternehmen wie First Hydrogen steht derzeit zwar noch aus, könnte aber für die Beteiligungen an den beiden Automobilkonzerne eine interessante Möglichkeit bieten, vom KnowHow des britisch-kanadischen Unternehmens zu profitieren. Für interessierte Investoren besteht derzeit noch die Möglichkeit eine attraktive Wandelanleihe von First Hydrogen zu zeichnen.



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