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11.02.2022 | 07:32

Milliarden zum verteilen – Nevada Copper, Rio Tinto, TUI AG Aktie

  • TUI AG
  • Rio Tinto
  • Nevada Copper
Bildquelle: pixabay.com

Jahrelang galt in der Politik und Wirtschaft die Arbeitsteilung als oberste Devise und Grundlage der Effektivität und Produktivität. Doch das international sehr eng gesponnene Lieferkettennetzwerk ist durch die Politik und den Lockdowns gerissen. Der weltweite wirtschaftliche Schaden geht in die Billionen und die Zahl hungernder Menschen hat sich dadurch ebenfalls von 20 auf über 100 Mio. Menschen binnen zwei Jahre erhöht. Doch statt Ursache und Wirkung zu benennen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, feiern sich selbige in der EU derzeit mit dem Chips-Gesetz (Chips Act). Mit 43 Mrd EUR soll die Abhängigkeit von Taiwan und China was Halbleiter und Chips angeht verringert werden. Das selbst verursachte Problem durch die Politik, soll nun mit viel Steuergeld unter den politischen Teppich gekehrt werden, ohne aber die internationale Abhängigkeit von Rohstoffen und anderen Vorprodukten zu berücksichtigen. Diese sind in den letzten Jahren bereits rasant im Preis gestiegen und verteuern sämtliche Produkte an der Basis aber auch die Marge der entsprechenden Unternehmen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: RIO TINTO LTD | AU000000RIO1 , NEVADA COPPER CORP. | CA64128F7039 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000


 

Nevada Copper – Verdopplungschance

Durch den mehrfach verzögerten Produktionsbeginn der Pumpkin Hollow Kupfermine in Nevada, kam der Kurs von Nevada Copper in 2021 ordentlich ins Rutschen. Doch die beiden Hauptkreditgeber hielten still und strukturierten die Minenfinanzierung. Damit herrschte für die Aktionäre im Spätsommer 2021 wieder Klarheit und Sicherheit. Zudem fand die Aktie zu dieser Zeit auch ihren Boden. Seit Dezember 2021 baut die Aktie auch wieder Momentum auf und ein Ausbruch aus der Kursspanne von 0,45 EUR bis 0,55 EUR sollte in den kommenden Tagen erfolgen. Das wäre nur logisch, denn nachdem die finanzierungstechnischen Aspekte durch langfristige Verträge fixiert und gelöst worden sind, sollte nun der steigende Kupferpreis wieder in den Vordergrund rücken.

Dieser notiert nur noch 4% unter dem Allzeit-Hoch von Mai 2021 und schickt sich seit Tagen an, dieses Hoch noch im Laufe des Februars 2022 aus dem Markt zu nehmen. Damit käme der mediale Fokus auf wieder auf die Kupferbranchen, die ja durch die stetig steigende Nachfrage nach Kupfer durch die E-Mobilität, Smarthome, Windkraftanlagen und Digitalisierung auch den Kurs der Kupferproduzenten weiter anheizen sollte. Für Nevada Copper, das mit einem freien CashFlow von umgerechnet 65 Mio. EUR p.a. kalkuliert und einer derzeitigen Marktkapitalisierung von 229,2 Mio. EUR bei 0,52 EUR je Aktie, dürfte 2022 zum Durchbruchsjahr werden.

Rio Tinto die Dividendenperle

Nachdem der Eisenerzpreis von Juli bis November 2021 um 58% zurückgekommen ist, hat sich die Lage beim Rohstoff wieder gebessert. Der Eisenerzpreis stieg bis zum 11.02.2022 um 65% an. Damit sollte sich auch die Margenlage bei Rio Tinto (WKN: 852147 ISIN: GB0007188757 Ticker: RIO1) deutlich verbessert haben. Vom Allzeit-Hoch mit 79,60 EUR je Aktie ist der Konzern mit derzeit 69,7 EUR nur noch 14,2% entfernt.

Ein Erreichen der neuen Allzeit-Hochs ist dabei nur eine Frage der Zeit und nicht eine Frage des ob. Der Bullenmarkt bei den Industriemetallen ist jedenfalls im vollen Gange. Rio Tintos Kupfer-EBITDA wuchs in der ersten Hälfte des Jahres 2021 um 200% und bei der Kupferproduktion sieht das Unternehmen ein Wachstumspotential von 90%. Das Aluminium-EBITDA wuchs um 108% und der Umsatz stieg um 32% an. Damit treibt Rio Tinto branchenweit die Effizienzrangliste an und schüttet zudem eine Dividendenrendite von derzeit ca. 11% p.a. aus.

TUI AG - Pandemie ist vorbei

Die Aktie des Reisekonzerns aus Hannover preist das Ende der Corona-Pandemie bereits ein, obwohl der Höhepunkt der Omikron-Welle zumindest in Deutschland noch nicht ganz erreicht ist. Dabei konnte die Aktie der TUI AG (WKN: TUAG00 ISIN: DE000TUAG000 Ticker-Symbol: TUI1) seit Wochenanfang bereits um 12,7% zulegen und seit dem November-Tief sogar schon um über 52%. Auch der Umsatz im abgelaufenen Quartal bis Ende Dezember stieg auf 2,4 Mrd. EUR an. Gegenüber dem Vorjahresquartal eine Steigerung um den Faktor fünf. Wie im schwächsten Quartal des Konzerns üblich wurde wieder ein Verlust erzielt, aber das war wider Erwarten mit 384 Mio. EUR noch halb so hoch wie ein Jahr zu vor.

Die Buchungen für das Ostergeschäft liefen sehr und auch das Sommergeschäft entwickelt sich besser als erwartet. Insgesamt liegen sie zwar noch 28% unter Vorjahr der Pandemie, aber die Neubuchungen gingen aktuell durch die Decke. Buchungspreise sind höher und die Reisenden greifen auch tiefer in die Tasche. Anscheinend sollen die nicht-gemachten Reisen der letzten zwei Jahren durch höherwertige Ausflüge wettgemacht werden. Für die TUI ist das sehr gut, steigen dadurch doch die Margen. TUI-Chef Fritz Joussen ist jedenfalls optimistisch und ggf. können dadurch sogar teure Staatshilfen anteilig früher zurückgezahlt werden.


Fazit

Während die Flucht in Sachwerte wie Rohstoffe an Fahrt aufnimmt und Kurse der Produzenten wie Rio Tinto und Nevada Copper antreiben sollte, profitiert die TUI AG von den Öffnungsschritten in diversen europäischen Länder. Für den Tourismus wäre eine nachhaltige Normalisierung der Verhältnisse wünschenswert. Ein Kupfermangel könne noch zu disruptiven Wirkungen und in Folge stark steigenden Kursen der Anbieter führen.


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