26.11.2024 | 05:45
Kaufempfehlung von Goldman Sachs - Altech Advanced Materials, BASF, RWE, Volkswagen
Im November hat sich die Stimmung der US-Verbraucher nicht so stark aufgehellt, wie es allgemeinhin erwartet worden ist. Das von der Michigan Universität erhobene Konsumklima stieg zwar auf 71,8 aber die Volkswirte erwarteten einen Anstieg auf 73,9 Punkte. Zugenommen haben dagegen die Sorgen der Befragten, dass die Inflation von 3,0 % auf 3,2 % ansteigen könnte. Für die Börsianer waren diese schlechteren Werte aber kein Grund zur Sorge und so stiegen die Aktienindizes wie schon in der Vorwoche und setzten ihre Rally am gestrigen Montag weiter fort.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
DE000A2LQUJ6 , DE000BASF111 , DE0007037129
Altech Advanced Materials – Bodenbildung + Volkswagen
Am gestrigen Montag erreichte die Aktie des Heidelberger Unternehmens Altech Advanced Materials (WKN: A2LQUJ | ISIN: DE000A2LQUJ6 | Ticker-Symbol: AMA1) in einem Selloff die Marke von 2,52 EUR, die aber umgehend aufgekauft worden ist. Zum Tagesschluss ging der Wert mit 2,88 EUR und damit mit einem Tagesgewinn von 5,88 % aus dem Handel. Ist dies nun das charttechnische Signal für den Abschluss der Bodenbildung?
Das Technologieunternehmen ist aus fundamentalen Gesichtspunkten jedenfalls als sehr interessant einzustufen, denn mit der CERENERGY® Batterietechnologie wollen die Heidelberger den Batteriemarkt nicht nur in Deutschland aufmischen. Dieser befindet sich derzeit im Umbruch wie zuletzt der Insolvenzantrag des Autobatterieherstellers aus Schweden Northvolt zeigte. Hier investierte der Autobauer Volkswagen Milliarden, dürfte diese nun abschreiben und die Probleme des Konzerns weiter verschärfen.
Doch wo sollen zukünftig die Batterien für die E-Mobile von VW herkommen? Ein Blick auf die CERENERGY® Batterietechnologie von Altech könnte daher Sinn ergeben. Während die bisherigen Technologieansätze aufgrund des globalen Wettbewerbs in Europa wenige Durchsetzungschancen gegenüber chinesischen Herstellern hatten, braucht Altech Advanced Materials weder kritische Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Graphit noch das sehr gut leitende Metall Kupfer. Zur Batterieherstellung werden stattdessen nur Kochsalz und geringe Mengen Nickel benötigt. Das spart wertvolle und teure Rohstoffe und die Produktionskosten dürften ca. 40 % unter den Kosten vergleichbarer Lithium-Ionen-Batterien liegen. Die kommenden Wochen sollte daher am Markt mit Spannung beobachtet werden, denn woher aus Europa sollen die neuen Batterien für Volkswagen oder auch BMW kommen, wenn Northvolt diese nicht mehr liefern kann?
RWE – Elon Musk teilt aus
Für Aufsehen in Deutschland, aber auch international sorgte in der vergangenen Woche ein Kommentar auf LinkedIn von RWE AG (WKN: 703712 | ISIN: DE0007037129 | Ticker-Symbol: RWE) CEO Markus Krebber. Der Vorsitzende des Energiekonzerns machte auf die Herausforderungen bei der Stromversorgung durch erneuerbare Energien aufmerksam. Die Lage des deutschen Stromnetzes sei angespannt und er hob besonders den Abend des 6. November 2024 hervor. An diesem Tag kostete der Großhandelspreis für eine Megawattstunde Strom den zehnfachen Preis als im durchschnittlichen Mittel. Grund dafür war, dass die Windkraft- und Photovoltaikanlagen durch ungünstige Wetterbedingungen den Bedarf nicht decken konnten.
Diesen Ball nahmen Mark Nelson von der Radiant Energy Group gerne auf und hielt dem RWE-CEO aber auch anderen Top-Führungskräften in Deutschland den Spiegel vors Gesicht und kritisierte nicht nur die deutsche Energiepolitik: „Zuerst stimmten deutsche Stromversorger für die Energiewende, jetzt geraten sie nach einer Windflaute in Panik.“ In dasselbe Horn stieß auch Elon Musk in dem er es wie folgt kommentierte: „Ich verliere sofort den Respekt vor jedem, der auf LinkedIn postet. Unerträglich peinlich.“ Für die Aktie der RWE AG hatte dieser Schlagabtausch aber bisher keine Auswirkungen und so notiert der Wert weiter oberhalb der 30,50 EUR wie bereits in der vergangenen Woche auch.
Goldman Sachs „Kaufempfehlung“ für BASF
Das größte Chemieunternehmen in Deutschland mit Standort Ludwigshafen ist die BASF SE (WKN: BASF11 | ISIN: DE000BASF111 | Ticker-Symbol: BAS). Die von RWE CEO Krebber beklagten hohen Energiekosten in Deutschland führten gerade bei der energieintensiven Industrie wie von BASF zu teilweiser Wettbewerbsunfähigkeit hierzulande. Die BASF-Führung hat aufgrund der vergleichsweisen hohen Energiekosten längst die Konsequenz gezogen und sich neu ausgerichtet. Die Kerngeschäfte wie Chemikalien, Materialien, Industrielösungen und Ernährung & Pflege sind die zu haltenden Standbeine des Unternehmens. Randgeschäfte sollen vorrangig verkauft werden, um den Fokus in dem Konzern nicht zu verlieren. Mit milliardenschweren Auslandsinvestitionen wird zudem auf Kundennähe in Fernost wie auch Nordamerika gesetzt.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist daher bullisch für die weitere Entwicklung des Unternehmens und empfiehlt die Aktie als „Kauf“. Die Papiere des weltgrößten Chemieproduzenten sind günstig bewertet und die „Serie konstruktiver Signale reißen nicht ab", so die Analystin Georgina Fraser. Das Kursziel bleibt unverändert bei 53,00 EUR, was einem Kursanstieg von fast 25 % entsprechen würde. Die UBS mit Analyst Geoff Haire ist dagegen zurückhaltender und stuft die Aktie als „Neutral“ mit einem Kursziel von 47,00 EUR ein.
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Fazit
Die Altech Advanced Materials könnten mit ihrer Innovation die Lücke im Batteriemarkt der deutschen Autobauer schließen. Dafür müsste diese aber verstärkt in das Unternehmen investieren, um den Produktionsaufbau zu finanzieren. Bisher ist dies noch nicht der Fall. Eine Kaufempfehlung für die Aktie von BASF trotz einem kritischen Marktumfeld spricht die US-Investmentbank Goldman Sachs aus. J.P. Morgan stuft dagegen die RWE-Aktie mit „Overweight“ ein und sieht ein Anstiegspotenzial von über 50 %.