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20.03.2025 | 05:45

Weitere Übernahmen erwartet – Bayer, BioNxt Solutions, Merck KGaA

  • Bayer
  • BioNxt Solutions
  • Merck KGaA
Bildquelle: pixabay.com

Die aggressive Zollpolitik der neuen US-Administration mit US-Präsident Trump hat einige Marktteilnehmer verunsichert und sie zu Umschichtungen innerhalb der Portfoliostruktur veranlasst. Europäische Banken holten Gelder, welche in den USA investiert waren, zurück nach Europa und sorgten damit nicht nur für Rücksetzer am US-Aktienmarkt, sondern auch zu einer Aufwertung des Euros. Doch trotz zu erwartender erhöhter Volatilität an den Währungs- und Aktienmärkten sind die Kassen vieler Unternehmen gut gefüllt und Rücksetzer an den Börsen lassen die ein oder andere Übernahme wahrscheinlicher werden. Gerade im Pharma- und Biotechsektor ist Bewegung, was nicht nur die 14,6 Mrd. USD Übernahme von Intra-Cellular Therapies durch Johnson & Johnson im Januar 2025 aufzeigt.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE000BAY0017 , CA0909741062 , DE0006599905


 

Merck KGaA wird zugekauft

Das Pharma- und Technologieunternehmen Merck KGaA (WKN: 659990 | ISIN: DE0006599905 | Ticker-Symbol: MRK) hatte ein durchwachsenes Jahr 2024 durchzustehen. Während die Nachfrage nach Medikamenten und Halbleitermaterialien hoch war, schwächelte nach wie vor das Laborgeschäft. Dank der ganzjährigen Einsparungen konnte der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) jedoch um 6,9 % auf 6,1 Mrd. EUR gesteigert werden. Die Darmstädter verzeichneten im vierten Quartal einen Ergebnissprung von 19,7 % zum Vorjahr und erzielten ein EBITDA von 1,49 Mrd. EUR.

In 2025 will Merck weiterwachsen, lässt aber die Ergebnisspanne weit offen. So sollen die Umsätze zwischen 21,5 bis 22,9 Mrd. EUR liegen, während das EBITDA zwischen 6,1 und 6,6 Mrd. EUR auslaufen soll. Ziel ist laut Konzernchef Belen Garijo im Jahr 2025 in allen drei Geschäftsfeldern wieder zu wachsen. Die Herausforderungen der letzten Jahre hat das Unternehmen als Chance begriffen, die Lieferketten verstärkt und in Asien, Europa und den USA wichtige Investitionsentscheidungen getroffen. Das sollte das profitable Wachstum in den drei Sparten ermöglichen. Auch das Management von First Eagle Investment bewertet die Entwicklung der Merck KGaA positiv. Diese berichteten am gestrigen Mittwoch, den 19.03.2025, dass sie gut 129 Mio. Aktien von Merck gekauft haben und nun über 3,01 % der Stimmrechte des Pharmaunternehmens verfügen.

BioNxt Solutions unter Aufwärtsdruck

Weiter unter Aufwertungsdruck steht das Biotech-Unternehmen BioNxt Solutions (WKN: A3D1K3 | ISIN: CA0909741062 | Ticker-Symbol: BXT). Das Biowissenschaftsunternehmen hat sich auf die Entwicklung von neuen und innovativen Verabreichungsformen von Medikamenten spezialisiert. Hierbei fokussiert sich BioNxt Solutions - u. a. mithilfe der firmeneigenen Plattform - auf die Verbesserungen bei den Anwendungen von Medikamenten gegen Autoimmunerkrankungen wie auch neurologische Störungen. Besonders Patienten mit Schluckbeschwerden (Dysphagie) sind Zielklienten des Unternehmens, denn die Entwicklung erleichtert die bisher problematische Medikamentenaufnahme bei den betroffenen Patienten deutlich.

Zur Anwendung kommt dabei das unternehmenszugehörige sublinguale Cladribin-Produkt, das über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Dieser Wirkstoff verzichtet auf die übliche Verabreichungsform von Tabletten und bietet darüber hinaus den Vorteil einer verbesserten Wirkstoffaufnahme gerade bei Multiple Sklerose (MS) Patienten. An MS leiden weltweit ca. 2,3 Mio. Menschen und Unternehmen wie die oben beschriebene Merck KGaA erzielen mit ihren Tabletten Jahresumsätze von 1 Mrd. EUR und mehr. Doch gerade MS Patienten leiden unter Schluckbeschwerden und die Innovation von BioNxt Solutions kann dieses gravierende Problem lösen. Bioäquivalenzstudien am Menschen sollen bestätigen, dass nicht nur die Wirkstoffe viel schneller über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können, sondern gleichzeitig die Problematik bei Patienten mit Schluckbeschwerden mitgelöst werden.

Einen weiteren Markt, den das Unternehmen um den Mitbegründer und CEO Hugh Rogers erschließen will, ist die sublinguale Verabreichung von magensaftresistenten Tabletten. Dieser Markt hat ebenfalls jedes Jahr milliardenschwere Umsätze und wird nicht nur bei vielen lebensverlängernden Produkten, sondern auch bei Mitteln des Anti-Aging, verwendet. Wenn dasselbe Prinzip wie es bei MS Patienten derzeit getestet wird, auch auf andere Anwendungsfelder übertragen werden kann, dürfte die heutige Marktbewertung des Unternehmens von 63,5 Mio. CAD (40,6 Mio. EUR) erst der Anfang einer langjährigen Aufwärtsbewegung sein. Dies setzt aber voraus, dass nicht einer der größeren Marktspieler das Unternehmen in den kommenden Monaten bzw. Jahren übernimmt.

Bayer AG mit Bodenbildung

Dringend einen Wachstumstreiber braucht der Pharma- und Chemiekonzern Bayer AG (WKN: BAY001 | ISIN: DE000BAY0017 | Ticker-Symbol: BAYN). In seiner Pharmasparte laufen nach und nach mehrere Blockbuster aus und dafür braucht das Unternehmen dringend Ersatz. Rückenwind erhält das Unternehmen derzeit von der positiven Entwicklung bei seinem Blockbuster-Kandidaten Kerendia. Hier besteht die Möglichkeit der Zulassungserweiterung durch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA. Diese Genehmigung könnte sogar schneller erteilt werden als allgemeinhin erwartet. Darauf deuten letzte Mitteilungen der FDA hin.

Dies wäre für Bayer besonders wichtig, da die bisherigen Top-Seller Eylea und Xarelto nach und nach ihren Patentschutz verlieren und im Anschluss von Generikaherstellern deutlich günstiger produziert und verkauft werden können. Ebenfalls ein möglicher Blockbuster-Kandidat ist das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa. Spätestens zum 13. Mai wird das Unternehmen den Marktteilnehmern weitere Updates zur Verfügung stellen, denn dann sollen die Finanzkennzahlen zum ersten Quartal 2025 präsentiert werden. Analysten rechnen für das Gesamtjahr 2025 mit einem Gewinn von 4,50 EUR je Aktie, wenngleich der CEO Bill Anderson auf die Bremse drückt. Er sieht das Jahr 2025 als Jahr des Übergangs, wo der Umsatz stagniert und der Gewinn wie auch der Free Cash Flow sinken werden. Erst ab 2026 sollten die Marktteilnehmer mit einer spürbaren Erholung rechnen, die sich auf umgesetzte Effizienzprogramme und Schuldenabbau stützen.

Fazit

Das Auf und Ab der Aktien in der Biotech- und Pharmabranche ist gerade unter Tradern besonders beliebt. Für Investoren waren die letzten Jahre bei der Bayer AG aber alles andere als berauschend. Da das Unternehmen zuletzt eine Bodenbildung vollzieht, könnte der jahrelange Abwärtstrend nun Geschichte sein und eine Trendumkehr einsetzen.
Spannender dürfte dagegen die Aktie des innovativen, aber kaum bekannten, Unternehmens BioNxt Solution sein. Erste Marktteilnehmer setzen bereits auf die interessante Pipeline des Unternehmens und sehen trotz Kursanstieg noch mehr Potenzial für die Zukunft.
Nach einer Konsolidierung wieder mehr Interesse auf sich zog zuletzt auch die Aktie der Merck KGaA. Hier nutzt First Eagle Investment die Rücksetzer zum Einstieg.



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