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14.11.2024 | 05:45

Trendwendesignal – Evotec, BioNxt Solutions, Moderna

  • Evotec
  • BioNxt Solutions
  • Moderna
Bildquelle: pixabay.com

„Ohne Investition keine Innovation und ohne Innovation kein Fortschritt“ sollte das Motto in allen Wirtschaftszweigen der Welt sein. Ob im Maschinenbau, im Automobilbau, der Elektrotechnik wie auch im Biotech- und Pharmasektor. In jedem Marktsegment wird der Kampf um Wettbewerbsvorteile und Marktanteile intensiv geführt und gerade im Pharmabereich fließen hohe Summen in Forschung & Entwicklung. Doch nicht jede Investition führt automatisch zu hoher Rendite. Nur wenn der Markt die Innovation auch annimmt, kann sich eine Investition vielfach auszahlen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: DE0005664809 , CA0909741062 , US60770K1079


 

BioNxt Solutions Krebsmedikament

Auch wenn das Biotech-Unternehmen aus Kanada in Deutschland wenig bekannt ist, so ist die BioNxt Solutions (WKN: A3D1K3 | ISIN: CA0909741062 | Ticker-Symbol: BXT) sehr interessant. Mit Forschungszentren in Nordamerika und Europa ist das Unternehmen besonders auf die Entwicklung innovativer Lösungen für die Arzneimittelverabreichung ausgerichtet. Für die Zulassung und Vermarktung von Medizinprodukten auf dem europäischen Markt operiert das Unternehmen u. a. von Deutschland aus. Zuletzt reichte BioNxt Solutions beim europäischen Patentamt eine ganze Patentfamilie für die sublinguale Verabreichung (über die Mundschleimhaut) von Krebsmedikamenten ein. Diese zielen auf die Behandlung von neurodegenerativen Autoimmunerkrankungen ab. Wird der Patentschutz im ersten Halbjahr 2025 gewährt, wären die Patente für BioNxt Solutions bis 2045 gesichert.

Schutzrechte genießt BioNxt bereits bei einem sublingual aufzunehmenden Cladribin-Produkt zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS). Bisher werden Medikamente gegen MS in 75 Ländern der Welt meistens in Tablettenform verabreicht und allein der Pharmariese Merck erzielt mit dem sogenannten Blockbuster Medikament jährlich mehr als 1 Mrd. USD Umsatz. Etliche der weltweit ca. 2,3 Mio. Menschen mit MS leiden aber an Dysphagie (Schluckbeschwerden) und genau dieses Problem spricht BioNxt Solutions mit seinem über die Mundschleimhaut aufnehmbaren Cladribin-Produkt an. Da der globale Arzneimittelmarkt für Menschen mit MS bis 2033 auf 41 Mrd. USD Umsatz pro Jahr ansteigen soll, dürfte der Lösungsansatz von BioNxt Solutions sicherlich Begehrlichkeiten wecken.

Durch die neu eingereichte Patentfamilie soll die Entwicklung von BioNxt u. a. auch auf den bis 2033 auf 6,7 Mrd. USD anwachsenden Markt für die Behandlung von Myasthenia Gravis (MG) ausgeweitet werden. Diese neuromuskuläre Autoimmunerkrankung ist durch Muskelschwäche und starke Müdigkeit gekennzeichnet.

Evotec Übernahme?

Trotz positiver Entwicklungen bei dem aus Hamburg stammenden Biotech-Unternehmen Evotec (WKN: 566480 | ISIN: DE0005664809 | Ticker-Symbol: EVT) konnte die Aktie des Unternehmens bis Mitte Oktober 2024 noch keinen nachhaltigen Boden ausbilden. Am 14. Oktober 2024 erreichte der Wert der Aktie 5,10 EUR und notierte damit nur 0,04 EUR über dem im August ausgebildeten 7-Jahrestief. Doch seitdem kam verstärkte Kaufnachfrage in den Markt und das täglich gehandelte Aktienvolumen stieg von 4,6 Mio. Aktien pro Woche auf 18,6 Mio. Aktien in der abgelaufenen Woche an. Der Aktienkurs stieg in der Spitze um 90 % auf 9,68 EUR und notierte am gestrigen Handelstag mit 8,46 EUR ca. 65 % über dem Oktobertief.

Übernahmegerüchte machten sich beim stark gefallenen Biotech-Titel breit und weckten Erinnerungen an Morphosys. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, erwägt Triton möglicherweise eine Übernahme. Diese Übernahmegespräche dementierte Evotec aber umgehend. Von Analystenseite kommt bis dato auch keine Unterstützung und das Analysehaus Jefferies stuft die Aktie nach Gesprächen mit dem Konzernchef Wojczewski auf „Hold“ mit einem Kursziel von 6,80 EUR. Skeptisch bleibt weiterhin die Deutsche Bank mit ihrer unveränderten Einschätzung als „Sell“ mit einem Kursziel von 4,00 EUR.

Moderna vier Jahrestief

Dem Pharmakonzern Moderna (WKN: A2N9D9 | ISIN: US60770K1079 | Ticker-Symbol: 0QF) flossen im Höhepunkt der Coronawelle Milliardensummen zu. Das letzte Allzeithoch markierte die Aktie im Sommer 2021 bei 497,49 USD. Doch mit dem Abebben der Pandemie wurde die Aktie aus den Depots der Investoren und Anleger hinausverkauft und so notierte die Aktie am gestrigen Mittwoch, den 13.11.2024 bei 41,54 USD je Anteilsschein auf einem neuen 4-Jahrestief.

Die Marktteilnehmer sind nach wie vor enttäuscht, dass der Konzern in den vergangenen Jahren keine nennenswerten Fortschritte im Bereich der mRNA gemacht hat. Einige Investoren haben zumindest auf mehr individualisierbare Impfstoffe gehofft, doch bisher halten sich Fortschrittsberichte diesbezüglich in Grenzen. Doch die Sparmaßnahmen des Konzerns wirken. Wie der Konzern letzte Woche im Quartalsbericht veröffentlichte, konnte Moderna völlig unerwartet einen überraschenden Gewinn ausweisen. Das Ergebnis je Aktie lag bei 0,03 USD, während Analysten ein Minus von 1,94 USD erwartet hatten. Auch beim Umsatz konnte der Pharmakonzern stark auftrumpfen. Erwarteten die Analysten nur 1,25 Mrd. USD so lieferte das Unternehmen 1,86 Mrd. USD ab und überstieg das Vorjahresquartal sogar leicht um 0,03 Mrd. USD. Die Covid-19-Impfstoffe liefen überdurchschnittlich gut. Ob sich hier eine Trendwende andeutet?

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Die Biotech- und Pharmabranche ist von zyklischen Höhen und Tiefen an der Börse betroffen. Während sich die Kennzahlen im Sektor aufklaren, notieren viele Aktien derzeit noch am Tief. Das nutzen erste Investoren wie bei Evotec zum Einstieg und Ausbau der Positionen oder sie investieren direkt per Eigenkapitalerhöhung - wie zuletzt bei BioNxt Solutions gesehen. Auch bei Moderna zeichnet sich durch höhere Umsätze und Gewinne eine Trendwende ab.


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