05.02.2025 | 05:45
Schlag auf Schlag – BioNxt Solutions, Evotec, Pfizer
Die Börsen steuern mit der aggressiven Zollpolitik unter der neuen US-Administration mit US-Präsident Trump auf volatile Zeiten zu. Während die erhöhten Zölle gegen Mexiko und Kanada für Nachverhandlungen um einen Monat ausgesetzt worden sind und auch Panama bzgl. des Panamakanals von China weg und wieder an die USA heranrückt, verhärten sich die Fronten mit China. China spiegelt die Maßnahmen der USA und erhebt nun Zusatzzölle i. H. v. 15 % auf Kohle und verflüssigtes Erdgas (LNG) sowie 10 % auf Öl und landwirtschaftliche Maschinen, die aus den USA kommen. Das stört das wirtschaftliche Gleichgewicht und die starken Ausschläge an den Börsen könnten das „neue Normal“ werden.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA0909741062 , DE0005664809 , US7170811035
BioNxt Solutions – Schlag auf Schlag
Das Biotech-Unternehmen BioNxt Solutions (WKN: A3D1K3 | ISIN: CA0909741062 | Ticker-Symbol: BXT) hat sich auf die Entwicklung von neuen und innovativen Verabreichungsformen von Medikamenten spezialisiert. Mithilfe der firmeneigenen Plattform zielt es dabei auf wichtige therapeutische Bereiche u. a. auf Autoimmunerkrankungen wie auch neurologische Störungen ab. Insbesondere für Patienten, die unter Schluckbeschwerden (Dysphagie) leiden, bieten die Neuerungen von BioNxt Solutions eine enorme Erleichterung bei der Medikamentenaufnahme.
Das unternehmenseigene sublinguale Cladribin-Produkt (über die Mundschleimhaut) ist hier besonders hervorzuheben, da dieses auf die Tablettenform verzichten kann. Das bietet Vorteile bei der Wirkstoffaufnahme und könnte gerade bei Multiple Sklerose (MS) Patienten sehr hilfreich sein. Weltweit leiden ca. 2,3 Mio. Menschen an MS und Unternehmen wie Merck KGaG erzielen mit ihren Tabletten über 1 Mrd. Jahresumsatz. Doch gerade MS Patienten leiden unter Schluckbeschwerden und die Innovation von BioNxt Solutions kann dieses Problem lösen. Das sollen nun Bioäquivalenzstudien am Menschen bestätigen, denn die Wirkstoffe werden über die Mundschleimhaut viel schneller aufgenommen als über die bisher übliche Verabreichung Cladribin via Tabletten.
Währenddessen optimiert sich das Unternehmen mit Forschungszentren in Nordamerika und Europa weiter und verlagert seine F&E-Aktivitäten in Europa in den Biotech-Hub von Gen-Plus nach München. Neben hochmodernen Geräten und Analyseinstrumenten können Arbeitsabläufe effizienter und gleichzeitig der Austausch der Forscher untereinander interdisziplinärer gestaltet werden. Der Betrieb in München soll schon zum 1. März 2025 aufgenommen werden.
Evotec – 70 % Kursanstieg voraus?
Das Analysehaus Warburg Research erteilte dem aus Hamburg stammenden Biotech-Unternehmen Evotec (WKN: 566480 | ISIN: DE0005664809 | Ticker-Symbol: EVT) eine „Kaufempfehlung“. Die Turnaround Phantasie ist laut Analysten Christian Ehmann gegeben und das Kursziel wurde mit 14 EUR ausgegeben. Bei einem aktuellen Kurs von 8,20 EUR ergibt das ein Potenzial von 70 % Kursanstieg.
Das sehen aber die Shortseller bekanntlich anders. Insgesamt sind laut letztem Bericht des Bundesanzeigers zum 30. Januar 2025 insgesamt sieben Unternehmern mit nennenswerten Positionen auf fallende Kurse positioniert. Die Unternehmen sind zusammen mit 5,49 % der Aktien Short und denken, der Abverkauf der Aktie könnte noch weiter gehen. Wenn Evotec aber die Umsätze steigern und daraus einen Gewinn erzielen würde, könnten die Shortseller zu einer Eindeckung ihrer Positionen gedrängt werden und so eine Kursrally befeuern.
Pfizer liefert ab
Der Pharmariese Pfizer (WKN: 852009 | ISIN: US7170811035 | Ticker-Symbol: PFE) konnte einen höheren Gewinn im vierten Quartal erzielen, als dies die Marktteilnehmer erwartet hatten. Das im letzten Jahr eingeleitete Kostensenkungsprogramm zeigt bereits Wirkung. Auch der Verkauf des COVID-19 Gentherapeutikums fiel mit 3,38 Mrd. USD Umsatz etwa 280 Mio. USD höher aus, als die Analysten dies erwarteten. Der Pfizer Finanzchef David Denton bezog dazu wie folgt Stellung: „Unsere Umsatzschwankungen gehören weitgehend der Vergangenheit an, da die mit COVID verbundenen Unsicherheiten nachgelassen haben“.
Insgesamt wurden im vierten Quartal 17,8 Mrd. USD umgesetzt und dabei 0,63 USD pro Aktie verdient. Analysten hatten hier nur 0,47 USD pro Aktie erwartet. Auch die in 2023 übernommene Seagen mit dem Krebsmedikament Padcev trägt bereits Früchte. Das Medikament steuerte bereits 444 Mio. USD zum Umsatz bei und damit 4 Mio. USD mehr als erwartet. Auch das Herzmedikament Vyndaqel bzw. Vyndamax konnten mit 1,55 Mrd. USD die Schätzung um 70 Mio. USD schlagen.
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Fazit
Die Biotech- und Pharmabranche ist von zyklischen Höhen und Tiefen an der Börse betroffen. Die letzten drei Jahre bis zum dritten Quartal 2024 waren daher für die Investoren nicht leicht, doch seitdem wendet sich das Blatt wieder deutlich. Alle drei Aktien konnten im vierten Quartal ihren Boden ausbilden und zogen seitdem wieder an. Das Interesse der Marktteilnehmer steigt also wieder und das sind gute Vorzeichen. Sollte damit das Börsenpendel noch stärker Richtung Norden ausschlagen und mehr Marktteilnehmer in den Markt hineinlocken, sind die aktuellen Kurse nach wie vor gute Kaufgelegenheiten und 50 % Kursanstieg würden wohl niemanden überraschen.