04.09.2024 | 05:45
Rechtzeitig von Growth auf Value wechseln! Apple, BlockchainK2, Deutsche Bank Aktie
In den letzten 18 Jahren konnten im Zuge des Niedrigzinsumfeldes die Wachstums-/Growth-Aktien die Substanz-/Value-Aktien deutlich schlagen. Der Russel 1.000 Growth inkl. Dividende erzielt im Schnitt 14 % p. a. während der Russel 1.000 Value inklusive Dividenden nur 8 % p. a. erwirtschaften konnte. Doch viele Growth-Aktien gerade im Technologiesektor werden mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) von über 35 und teils deutlich höher gehandelt. Viele Value-Aktien mit weiterem Wachstumspotenzial können dagegen teils unter Buchwert eingekauft werden. Während bei Tech-Aktien längst von einer Blase gesprochen wird, dürfte ein rechtzeitiger Wechsel zu mehr Substanz zu einer kommenden Outperformance im Portfolio führen.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
US0378331005 , CA09369M1077 , DE0005140008
Apple - ein zu hoch gehyptes Technologie-Unternehmen?
Die Aktie von Apple (WKN: 865985 | ISIN: US0378331005 | Ticker-Symbol: APC) gehörte in den vergangenen Jahren zu den Lieblingsaktien der Anleger und Investoren. In 21 Jahren ging es für die Aktionäre stetig bergauf und das überdurchschnittlich steil. Seit April 2003 konnte bei einem aktuellen Kursniveau von 227,38 USD (206,60 EUR) eine Kursentwicklung von 100.000 % erzielt werden! Das Wachstum war atemberaubend und die Gewinnmargen ebenso. Der Wettbewerb konnte durch Markenbildung ferngehalten und mittels eines tiefen Burggrabens die Wechselbereitschaft der Apple-Nutzer zu einem anderen Anbieter verhindert werden.
Doch die Konkurrenz in Fernost hat den Abstand längst deutlich verringert. An Qualität und Leistung mangelt es bei den Herstellern wie Xiaomi & Co längst nicht mehr und preislich sind diese günstiger als das jeweilige Apple Produkt. Daher entscheiden sich gerade im Wachstumsmarkt Asien immer weniger neue Nutzer für die Marke mit dem angebissenen Apfel, sondern haben ihre Alternativen bereits gefunden. Mit einem KGV von derzeit 35 preist die Börse ein weiterhin starkes Wachstum und hohe Gewinnmargen für die nächsten Jahrzehnte in den Kurs ein. Doch in den letzten Quartalen stagnierte die Nettogewinnmarge bereits. Wurde in Q1/2024 noch ein Spitzenwert von 28,36 % erzielt, so sank dieser zuletzt auf nach wie vor hohe 25 % ab.
Auch institutionelle Investoren scheinen dies als Zenit für die Aktie einzuschätzen. Die Börsenlegende Warren Buffett verkaufte allein im zweiten Quartal 2024 mehr als 50 % seiner gesamten Apple-Aktien im Gegenwert von 84,2 Mrd. USD. Bereits im ersten Quartal 2024 wurden von seiner Investment Holding Berkshire Hathaway 13 % der Anteile am Tech-Unternehmen veräußert und damit sehr gute Gewinne gesichert. Weiß Warren Buffett wieder mehr als die breite Masse der Anleger?
Value und Growth in einem – BlockchainK2
Das innovative Plattformunternehmen BlockchainK2 (WKN: A2JM5R | ISIN: CA09369M1077 | Ticker-Symbol: KRL2) ist die Muttergesellschaft der 2017 gegründeten RealBlocks. Der Fokus liegt klar im B2B Bereich der Finanzbranche und hilft Banken, Fondsmanager, Vermögensverwalter und Private Equity Unternehmen bei der Abwicklung des Due Diligence Prozesses, der für einen Kauf-/Verkauf eines nicht börsengehandelten Assets notwendig ist. Dabei nutzen die Kunden meist digitale White-Label-Lösungen, um nach außen hin eine eigene Web3-Blockchain-Technologie präsentieren zu können. Dafür zahlen sie entsprechende Lizenzgebühren an BlockchainK2, um den Zugriff auf die moderne Anlageplattform zu erhalten, die alle Front- und Backoffice-Funktionen bündelt. Zusätzlich können sämtliche reale Vermögenswerte tokenisiert und über die Blockchain-Technologie die volle Transparenz über einen Vermögenswert dauerhaft gesichert werden.
Die Tokenisierung von Assets erhöht dabei nicht nur die Effizienz, sondern einmal umgesetzt, reduziert es die Betriebs- und Verwaltungskosten für z. B. Transaktionsprozesse von Gewerbeimmobilien, Firmen-Anteilen, etc. signifikant. Interessant ist zudem, dass in das Unternehmen RealBlocks in den vergangenen Jahren vor dem Kauf durch BlockchainK2 laut Aussage vom CEO Sergei Stetsenko, bereits mehr als 27 Mio. USD geflossen sind. Doch im Zuge der Insolvenz der Silicon Valley Bank in 2023 konnte BlockchainK2 sich das Unternehmen in der Notsituation der Bank heraus für „Peanuts“ Anfang 2024 sichern. Betrachtet der Anleger die aktuelle Gesamtbewertung der BlockchainK2 von gerade einmal 5 Mio. CAD, so kann das Wachstumsunternehmen deutlich unter den Investitionskosten eingesammelt werden.
Ein klares Bekenntnis zum Unternehmen zeigen die beiden Hauptinvestoren des Unternehmens CEO Stetsenko und Direktor Steve Sangha, die zusammen für ca. 30 % der ausstehenden Aktien stehen. Bei der letzten Kapitalerhöhung im April zu 0,265 CAD (0,18 EUR) zeichnete u. a. der CEO als Insider wiederholt mit. Auf dem aktuellen Niveau von 0,17 CAD (0,11 EUR) scheint die Aktie für Investoren nun sehr attraktiv bewertet zu sein, zumal auch das Investment Management von LaSalle RealBlocks von BlockchainK2 für sein globales Immobilienportfolio von 77 Mrd. USD nutzen wird. Siehe News vom 2. März 2024
Deutsche Bank - erste Risse oder 50 % Potenzial?
Im Zuge der gestiegenen Zinssätze im Euroraum liefen die Geschäfte bei den europäischen Banken wieder rund. So konnte sich die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000 | ISIN: DE0005140008 | Ticker-Symbol: DBK) seit Oktober 2023 bis April 2024 deutlich gen Norden entwickeln. In diesen sechs Monaten kletterte die Aktie von 9,44 EUR in der Spitze auf 17,01 EUR empor. Doch mit den wieder sinkenden Zentralbankzinsen im Euro Raum ging auch die Aufwärtsdynamik verloren. Gewinnmitnahmen belasten seitdem den Kurs und die Aktie notiert derzeit nur noch bei 14,49 EUR.
Für die Analystin Flora Bocahut von Barclays ist der aktuelle Kurs der Aktie aber sehr attraktiv. So stufte das Analysehaus die Aktie von „Hold“ auf „Buy“ und hob das Kursziel von 14 EUR auf 22 EUR an. Die Expertin sieht die Fundamentaldaten als stützend an und die hohen Kapitalausschüttungen rechtfertigen eine höhere Bewertung. Der gute Geschäftsmix der Deutschen Bank macht das Bankhaus angesichts der anstehenden Zinssenkungen resistent und sollte durch die verschiedenen Geschäftsbereiche aufgefangen werden können.
Fazit
Dem Wachstum von Apple scheint offenbar die Luft auszugehen und bekannte Investoren wie Warren Buffett machten bereits Kasse und nahmen signifikante Kursgewinne in den abgelaufenen beiden Quartalen mit. Positiv gestimmt für die Deutsche Bank Aktie ist das Analysehaus Barclays und sieht weiteres Kurspotenzial von 50 %. Deutlich höheres Potenzial scheint aber in der Aktie von BlockchainK2 zu stecken. Das Zugpferd RealBlocks ist u. a. in dem Wachstumsmarkt der generativen KI tätig, der laut den Experten von Sopra Steria Next bis 2028 um jährlich 65 % anwachsen soll. Mit namenhaften Kunden wie LaSalle ist eine Top Adresse unter den Investmentgesellschaften bereits an Bord.