30.10.2025 | 05:45
Positive Überraschungen - Almonty Industries, BASF, Deutsche Bank
Während sich der deutsche Leitindex DAX bis zur Wochenmitte noch uneinheitlich zeigte, zieht die Nachfrage bei den US-amerikanischen Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq weiter an. Auch in Asien sind die Investoren euphorisch und treiben die Kurse des japanischen Nikkei weiter gen Norden. Seit den Apriltiefs in diesem Jahr konnte der Nikkei in einer nicht enden wollenden Rally bereits um 67 % in einem Zuge ansteigen. Signale der Überhitzung gibt es bisher noch nicht, wenngleich die Zahl der Mahner tendenziell eher zunimmt. Wo es noch positive Überraschungen gibt:
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA0203981034 , DE000BASF111 , DE0005140008
Almonty Industries – Übernahme in den USA
Durch den Handelskonflikt zwischen denUSA und China sowie Chinas Gegenmaßnahmen in Form von Exportbeschränkungen für bestimmte Rohstoffe konnte das kanadische Unternehmen Almonty Industries (WKN: A1JSSD | ISIN: CA0203981034 | Ticker-Symbol: ALI) erhebliche Vorteile erzielen. Auf der Liste der betroffenen Materialien steht unter anderem das strategisch wichtige Basismetall Wolfram. Als Veredelungs- und Legierungsmaterial für Stahl spielt es eine entscheidende Rolle bei der Härtung von Stahl für Bohr- und Handwerkzeuge. Es wird aber auch für die Herstellung von Panzerstählen für die Verteidigungsindustrie benötigt.
In den letzten zwölf Monaten rückte die Aktie von Almonty Industries vermehrt in den Blickwinkel internationaler Investoren, da das Unternehmen voraussichtlich zu den größten Wolframproduzenten außerhalb Chinas aufsteigen wird. Die Wiederinbetriebnahme der Sangdong-Mine in Südkorea zum Jahresende ist daher der Gamechanger für das Unternehmen, wie auch für die westlichen Unternehmen mit Wolframbedarf.
Doch der Wolframspezialist verlässt sich nicht nur auf die kommende Produktion in Südkorea und die produzierende Wolframmine in Portugal. Das Unternehmen um CEO Lewis Black investierte zudem in den Kauf eines Wolframprojektes im US-Bundesstaat Montana. Das Gentung-Browns-Lake-Projekt wurde früher von Union Carbide betrieben und nun für 9,75 Mio. USD von Almonty Industries gekauft. Hierbei wurden 750.000 USD Barzahlung sowie 9 Mio. USD Zahlung in Stammaktien von Almonty mit dem Verkäufer vereinbart. Sollte die Transaktion ohne behördliche Auflagen und mit allen nötigen Betriebsgenehmigungen und Wasserrechten im vierten Quartal vollzogen werden können, könnte umgehend mit den Vorbereitungen zur Produktionsaufnahme begonnen werden. Dann wäre eine erste Produktion bereits zum Jahresende 2026 möglich.
Deutsche Bank mit hohen Gewinnen
Die Deutsche Bank (WKN: 514000 | ISIN: DE0005140008 | Ticker-Symbol: DBK) konnte das dritte Quartal 2025 mit dem höchsten Vorsteuergewinn in einem dritten Quartal seit mindestens 2007 abschließen. Dank stabiler Kosten, geringeren Rückstellungen bei faulen Krediten und gleichzeitig gestiegener Einnahmen konnte das Geldhaus einen deutlichen Gewinnsprung hinlegen. Bei einem Umsatz von 8 Mrd. EUR und einem Vorsteuergewinn von 2,4 Mrd. EUR bleibt den Aktionären nach Steuern ein stattlicher Gewinn von 1,6 Mrd. EUR. Das sind ca. 7 % mehr als noch im Vorjahresquartal.
Der DAX-Konzern konnte damit die Analysten positiv überraschen, die teils deutlich niedrigere Gewinne erwartet hatten. So stehen nach neun Monaten in 2025 unterm Strich bereits 4,8 Mrd. EUR Gewinn in der Bilanz. Vorstand Christian Sewing sieht das Bankhaus daher auf einem guten Weg und fährt nach Jahren der Restrukturierung und diversen Rechtsprozessen nun langsam die Ernte seiner Tätigkeit ein. Die Aktionäre freuen sich entsprechend, zumal die Aktie seit Jahresanfang um knapp 90 % ansteigen konnte.
BASF kürzt Investitionen
Auch die BASF AG (WKN: BASF11 | ISIN: DE000BASF111 | Ticker-Symbol: BAS) legte ihre Kennzahlen zum dritten Quartal offen. Auffällig ist, dass die Konzernführung das Investitionsprogramm in China um 1,3 Mrd. EUR kürzte. Waren bisher 10 Mrd. EUR für den Ausbau der Marktpräsenz am Wachstumsstandort China vorgesehen, sind nun nur noch 8,7 Mrd. EUR Investitionen am Verbundstandort Zhanjiang eingeplant. Der Konzern sieht Überkapazitäten auf dem chinesischen Chemiemarkt und passte den Projektumfang entsprechend an.
Auch wenn der chinesische Markt weiter wächst, stagniert die Nachfrage vor allem in Europa. Das schlägt sich auch bei den Umsätzen nieder und diese sanken zum Vorjahresquartal um 3,3 % auf 14,33 Mrd. EUR ab, wenn die durchgeführten Verkäufe des Lacke-Geschäftes herausgerechnet werden. Auch das EBITDA fiel mit 1,43 Mrd. EUR um 3,2 % niedriger aus. Durch die Verkäufe von Unternehmensteilen reduziert sich das erwartete Jahres-EBITDA auf 6,7 bis 7,1 Mrd. EUR. Für 2026 will die BASF laut Finanzvorstand Dirk Elvermann weiter auf Effizienzsteigerungen, Kostendisziplin und Projektpriorisierung setzen, um damit die finanzielle Stabilität des Konzerns sicherzustellen.
Fazit
Almonty Industries profitiert von der geänderten Zollpolitik der USA und China deutlich und positioniert sich immer stärker als Lieferant von Wolfram für die westliche Welt. Die Aktie der Deutschen Bank steigt von Hoch zu Hoch und auch die BASF-Aktie konnte sich in den letzten sechs Monaten zwischen 40 EUR bis 45 EUR stabilisieren und einen Boden ausbilden.