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19.05.2025 | 05:45

Neue Rekorde – Aixtron, Glencore, Power Metallic Mines

  • Glencore
  • Power Metallic Mines
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Bildquelle: pixabay.com

Nach den spürbaren Rückschlägen Anfang April haben sich die Aktienmärkte nicht nur erholt – der DAX hat sogar neue Allzeithochs erreicht. Der deutsche Leitindex etablierte sich zuletzt stabil im Bereich zwischen 23.700 und 23.800 Punkten, in welchem er sich aktuell konsolidiert. Den entscheidenden Impuls für diese Rally lieferte die jüngste handelspolitische Entspannung zwischen den USA und China: Beide Länder vereinbarten eine vorläufige Senkung der Zölle für die nächsten 90 Tage – ein Signal, das die Märkte mit spürbarem Optimismus aufnahmen. Diese Entwicklung beflügelte nicht nur den DAX, sondern stützte insgesamt die Stimmung an den globalen Börsen.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: JE00B4T3BW64 , CA73929R1055 , DE000A0WMPJ6


 

Glencore Aktie abgestraft

Glencore (WKN: A1JAGV | ISIN: JE00B4T3BW64 | Ticker: 8GC), der weltweit führende Rohstoffhändler mit Sitz in der Schweiz, ist nicht nur im Handel, sondern auch in der Produktion von Kupfer, Kohle, Zink und Silber eine dominierende Größe. Das Unternehmen hat seine starke Cashflow-Position in den letzten Jahren strategisch genutzt, um sein Portfolio gezielt auszubauen.

Ein Meilenstein im Kalenderjahr 2024 war die milliardenschwere Übernahme der Kohlesparte von Teck Resources in Kanada. Doch Glencore expandiert nicht nur im Bergbau: Gemeinsam mit dem indonesischen Petrochemie-Konzern Chandra Asri übernahm dieser mit einem Joint Venture die Raffinerieanlage von Shell in Singapur – ein klares Signal für wachsendes Engagement im Energiesektor.

Trotz dieser Expansion geriet die Glencore-Aktie kürzlich im Zuge der allgemeinen Marktvolatilität unter Druck und fiel auf den tiefsten Stand seit Dezember 2020. Die Analysten von Berenberg führen dies auf die angespannte Zollpolitik und die Schwankungen an den Rohstoffmärkten zurück. Für Q2/2025 erwartet Analyst Richard Hatch jedoch aggressive chinesische Konjunkturmaßnahmen, welche die Rohstoffnachfrage und damit Glencore beflügeln könnten.

Berenberg bestätigt das „Buy“-Rating und senkte das Kursziel von 400 auf 380 Pence (3,19 EUR). Barclays hält an einem „Overweight“ fest, senkt jedoch das Ziel aufgrund kurzfristiger Marktunsicherheiten von 420 auf 408 Pence (3,42 EUR).

Power Metallic Mines wieder attraktiv bewertet

Power Metallic Mines (WKN: A40S32 | ISIN: CA73929R1055 | Ticker: IVV1) hat in den letzten 13 Monaten eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Im Februar 2025 schnellte der Kurs um über 900 % nach oben, bevor Gewinnmitnahmen zu einer Korrektur von knapp 50 % führten. Doch diesen Kursrücksetzer nutzten die Investoren, um im Bereich von 0,50 EUR die Aktie wieder aufzukaufen.

Der Aufschwung des kanadischen Unternehmens begann mit spektakulären Funden von Kupfer, Palladium, Platin und Nickel in den Explorationszonen Nisk und Lion. Die Vorkommen werden mit denen des russischen Bergbauriesens Norilsk Nickel verglichen. Besonders bemerkenswert: In einigen Abschnitten wurden Nickel-Äquivalente von über 1 % von der Oberfläche bis in 40 Meter Tiefe nachgewiesen. Bereits 2023 belief sich die geschätzte Ressource auf 49.100 Tonnen.

In der letzten Finanzierungsrunde von 50 Mio. CAD beteiligten sich namhafte Großinvestoren wie Robert Friedland (Ivanhoe Mines) und Rob McEwen (CEO von McEwen Mines). Davon wurden 40 Mio. CAD durch Flow-Through-Aktien zu je 2,83 CAD (1,80 EUR) eingeworben, die ausschließlich für Erweiterungsbohrungen vorgesehen sind.

Aktuell arbeitet Power Metallic Mines an einer aktualisierten NI 43-101-Ressourcenschätzung, die bis Jahresende veröffentlicht werden soll. Unter der Leitung von CEO Terry Lynch wird das eingesammelte Kapital genutzt, um mit sechs Bohrgeräten und 100.000 Bohrmetern in den nächsten 20 Monaten die Exploration massiv auszuweiten. Ziel ist es, zusätzliche Daten für die Ressourcenberechnung zu gewinnen.

Das Analysehaus ROTH schätzt den Nettobarwert (NBW) der Zonen Nisk und Lion bereits auf 1,15 Mrd. CAD. Sollte das Bohrprogramm ähnlich erfolgreich verlaufen wie 2024, könnte der NBW um weitere 50 % auf 1,6 Mrd. CAD steigen.

Bei einem aktuellen Kurs von 1,09 CAD (0,50 EUR) und einer Marktkapitalisierung von 243 Mio. CAD (154 Mio. EUR) erscheint die Aktie trotz der jüngsten Rally weiterhin attraktiv bewertet.

Aixtron nach Dividendenkürzung

Kurz vor der Hauptversammlung am 15. Mai sorgte Aixtron (WKN: A0WMPJ | ISIN: DE000A0WMPJ6 | Ticker-Symbol: AIXA) für Aufsehen, als das Unternehmen ankündigte, die Dividende von bisher 0,40 EUR auf nur noch 0,15 EUR je Aktie zu reduzieren. Als Grund nannte der Vorstand den geplanten Aufbau einer soliden Cash-Position. Während einige Marktbeobachter dies als Krisensymptom werten, sehen andere darin eine kluge strategische Entscheidung, um finanzielle Flexibilität für künftige Investitionen zu bewahren.

Auf der Hauptversammlung achteten die Aktionäre insbesondere darauf, wie die Unternehmensführung diese Entscheidung begründet und welche konkreten Pläne sie mit den eingesparten Mitteln verfolgt. Besonders interessierte die Anleger, ob das Kapital in zukunftsträchtige Technologien wie GaN- und SiC-Produktionsanlagen fließt oder primär als Puffer gegen Marktrisiken dienen soll.

Die jüngsten Quartalszahlen bieten durchaus Argumente für die optimistischere Sichtweise. Im ersten Quartal 2025 verbesserte Aixtron nicht nur den Free Cashflow, sondern steigerte auch die Eigenkapitalquote auf beachtliche 87 %. Für das laufende zweite Quartal peilt das Management zudem einen Umsatz zwischen 120 und 140 Millionen EUR an. Ein weiteres positives Signal kommt aus den Niederlanden: Der Auftrag von SMART Photonics, der Aixtron-Anlagen für die Produktion von Photonik-Chips ordert, unterstreicht die technologische Kompetenz des Unternehmens und deutet auf eine wiederbelebte Nachfrage in der Halbleiterbranche hin.

Trotz dieser ermutigenden Entwicklungen bleibt die Einschätzung der Experten geteilt. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt aktuell bei 15,39 EUR, während die Aktie bei rund 12,75 EUR notiert – und damit unterhalb des 200-Tage-Durchschnitts von 14,22 EUR. Zwar konnte das Papier in den letzten 30 Tagen über 30 % zulegen, es liegt aber auf Jahressicht noch deutlich unter dem Niveau von vor zwölf Monaten.

Fazit

Die Bohrfunde an Kupfer und Nickel bei Power Metallic Mines überzeugten große Investoren und mit der größten Eigenkapitalerhöhung seiner Geschichte ist ein 100.000 Bohrmeterprogramm bis Ende 2026 finanziert. Nicht vollständig überzeugt sind die Investoren derzeit von der Aktie von Aixtron und Glencore, die aber mittelfristig betrachtet ein interessante Einstiegschance darstellt.



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