03.09.2025 | 05:45
Nachzügler beim Rohstoffhype - Glencore, Pasinex Resources, Rio Tinto
Wie das Handelsblatt berichtete, warnt der Bafin-Präsident Mark Branson vor den Gefahren an den Finanzmärkten. Eine Konsolidierung des europäischen Bankensektors ist nicht gleichzusetzen mit einem zu starken Streben nach großen Geldinstituten. Größer bedeutet nicht zwingend besser, insbesondere aus Kundensicht oder für die Wettbewerbssituation. Vor dem Bankengipfel des Handelsblatts am heutigen Mittwoch und morgigen Donnerstag betont Herr Branson die Wichtigkeit eines starken Wettbewerbs und ließ auch durchblicken, dass eine Übernahme der Commerzbank durch die Unicredit kritisch geprüft würde. Währenddessen steigt der Goldpreis auf neue Allzeithochs und auch der Silberpreis hat die Schallmauer von 40 USD je Unze durchbrochen und konnte diese Marke die letzten drei Handelstage auch halten.
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3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
JE00B4T3BW64 , CA70260R1082 , GB0007188757
Pasinex Resources mit Zink Fokus
Zink gehört zu den wichtigsten Industriemetallen und wird zu ca. 50 % in der weltweiten Produktion von verzinktem Stahl eingesetzt. Durch den Verzinkungsprozess wird die Korrosion von Stahl verhindert und dieser wird für Infrastrukturprojekte, wie den Bau von Brücken, den Gebäudebau, Bau von Automobilen, aber auch für Windkraftanlagen benötigt.
Um den wachsenden Bedarf an Zink zu befriedigen, hat sich der kanadische Rohstoffexplorer Pasinex Resources (WKN: A1JWFY | ISIN: CA70260R1082 | Ticker-Symbol: PNX) auf den Abbau von Zink und die Entwicklung neuer Zinkprojekte spezialisiert. So gehört dem Unternehmen 51 % am Gunman Zink-Explorationsprojekt im östlichen Teil des US-Bundesstaates Nevada. Die dortige Zone RH Main hat es auf 12.250 m im wörtlichen Sinne in sich. Dort konnten über die letzten 20 Jahre Zinkgehalte zwischen 5 % bis 33 % und in Spuren auch das Edelmetall Silber nachgewiesen werden.
In der Türkei baut Pasinex Resources über ein 50/50 Joint Venture an der Horzum AS bereits Zink ab. Die Pinargozu-Zinkmine befindet sich im Taurusgebirge ca. 90 km nördlich der Urlaubsstadt Adana und dem Hafen Mersin. Um zukünftig unabhängiger vom Joint Venture Partner zu werden, hat sich das Unternehmen den Zugriff auf die in der Nähe befindliche Sarikaya-Mine gesichert. Hier wurden bereits 350.00 USD investiert; insgesamt müssen 2,6 Mio. USD dafür bezahlt werden, die sich aber aufgrund hoher Zinkgehalte von 25 % bis zu 50 % schnell amortisieren dürften. Um die Kaufpreiszahlung früher als gefordert leisten zu können, nimmt das Unternehmen derzeit 2,15 Mio. CAD an Kapital zu 0,075 CAD je Aktie auf.
Interessant für die Investoren war auch die letzte Bilanzoptimierung des Unternehmens. Hier konnte das Team um CEO Dr. Larry Seely im Juli 2025 die Umwandlung eines Darlehens von über 2,16 Mio. USD in Unternehmensaktien vermelden. Durch die Debt to Equity Umwandlung hat sich die Eigenkapitalsituation von Pasinex Resources deutlich verbessert. Bisher hat der Markt darauf noch gar nicht reagiert, wenngleich sich die bilanzielle Situation deutlich verbessert hat.
Kaufempfehlung für Rohstoffhändler Glencore
Trotz unterdurchschnittlicher Kursentwicklung der Aktie des Schweizer Unternehmens Glencore (WKN: A1JAGV | ISIN: JE00B4T3BW64 | Ticker: 8GC) hält die Privatbank Berenberg an ihrer Kaufempfehlung „Buy“ fest und sieht ein Kursziel von 3,50 GBP als gerechtfertigt an. Seit Jahresanfang hat die Aktie des Rohstoffhändlers ca. 20 % verloren und notiert derzeit bei 2,82 GBP (3,23 EUR), während Wettbewerber Anglo American mit nur 18 % Kursrücksetzer etwas besser abschnitt.
Ursächlich für das schwache Abschneiden ist der niedrige Preis für Kraftwerks- und Kokskohlen. Dieser belastet den Umsatz und Gewinn des Unternehmens deutlich und der ursprünglich erwartete Cashflow aus der Übernahme der Kokskohle-Sparte von Teck Resources findet im Moment in signifikant geringerem Umfang statt. Trotz eines Aktienrückkaufprogrammes des Unternehmens über 2 Mrd. USD konnte sich der Kurs bisher noch nicht stabilisieren. Da das Unternehmen aber mit ca. 40 % Umsatzanteil im Bereich Metalle und Mineralien eine höhere EBITDA-Marge als in der Kohlesparte erzielt, dürften weiter steigende Metallpreise in den nächsten Halbjahresberichten ggf. positiv überraschen.
Neuer Rio Tinto CEO verschlankt Strukturen
Der neue CEO des Rohstoffgiganten und Bergbaukonzerns Rio Tinto (WKN: 852147 | ISIN: GB0007188757 | Ticker-Symbol: RIO1), Herr Simon Trott, hat angekündigt, die Unternehmensstrukturen zu verschlanken. Erst letzte Woche hat er die Leitung vom langjährigen CEO Jakob Stausholm übernommen und setzt gleich zu Beginn den Rotstift an und strukturiert Rio Tinto um. Das Unternehmen wird fortan in den drei Sparten Eisenerz, Aluminium und Lithium sowie Kupfer geführt. Der bisherige Leiter der australischen Pilbara-Minen, Matthew Holcz, wird neuer CEO des Eisenerz-Geschäftes und damit auch die Führung der Minen in Australien, Kanada und Guinea.
Die Geschäftsbereiche Borate mit Eisen und Titan sollen durch Chief Commercial Officer (CCO) Bold Baatar überprüft werden, ob in diesen Segmenten Optimierungen und/oder Verkäufe vorgenommen werden können. Die bisherige Leiterin der Mineralsparte, Frau Sinead Kaufmann, verlässt im Oktober den Konzern und der Posten des Chief Executiv Australia wird gestrichen und damit auch der Job von Kellie Parker.
Fazit
Während Edelmetallaktien derzeit von Hoch zu Hoch steigen, meiden die Investoren derzeit noch die anderen Rohstoffsegmente und damit die vorgestellten Aktien. Dieses könnte sich aber im Zuge der nächsten Monate ändern, denn während die Nachfrage nach Rohstoffen beständig steigt, wird das Angebot durch diverse Zoll- und Handelsbeschränkungen stetig ausgedünnt.