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19.09.2024 | 05:45

Nach dem Zinsentscheid ist vor dem Kursfeuerwerk? BlockchainK2, Deutsche Pfandbriefbank, Commerzbank Aktie

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  • Deutsche Pfandbriefbank
  • Commerzbank
Bildquelle: pixabay.com

Die Skepsis der Marktteilnehmer und das Verharren an den Seitenlinien bereitet den als Zuschauer degradierten Anlegern und Investoren immer stärkere Kopfschmerzen. Eigentlich müssten die Börsen doch fallen, denn fast alle makroökonomischen Daten sprechen für eine Rezession. Auch die Zinsdifferenzkurve zwischen 10- und 2-jährigen US-Staatsanleihen ist nach über 2 Jahren in den letzten beiden Wochen wieder positiv. Außerdem wurde in der Vergangenheit wie in den Kalenderjahren 2000 und 2007 die Rezession erst nach der ersten Zinssenkung in die Märkte eingepreist. Doch die Flucht aus den Anleihen hin zu den Aktienmärkten und damit die Angst vor dem Ausfall von Staatsanleihen überlagert den Schrecken der Rezession bisher deutlich. Daher profitieren unter anderem:

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA09369M1077 , DE000CBK1001 , DE0008019001


 

Commerzbank mit 14-Jahreshoch

Die Aktie der Commerzbank (WKN: CBK100 | ISIN: DE000CBK1001 | Ticker-Symbol: CBK) hat am gestrigen Mittwoch, den 18.09.2024 mit Erreichen der 16 EUR nicht nur eine Schallmauer bei der Kursnotierung durchbrochen, sondern gleichzeitig ein neues 14-Jahreshoch erreicht. Ursächlich dafür ist, neben der Restrukturierung des Unternehmens seit der Finanzkrise 2008, vor allem die im Kalenderjahr 2021 eingeleitete Zinswende der EZB. Seit dieser Zeit legten die Margen aus dem Kerngeschäft einer Bank - der Fristentransformation - wieder deutlich zu. Das Bankhaus konnte, wie die Wettbewerber auch, wieder Geld verdienen.

Das lockte auch das italienische Geldhaus Unicredit auf den Plan, welches weiter Anteile an der Commerzbank zukaufte. Zuletzt stellten die Italiener einen Antrag bei der Europäischen Zentralbank (EZB), um ihren Anteil an dem deutschen Geldinstitut auf 30 % ausbauen zu dürfen. Derzeit besitzt die Unicredit einen Anteil von 9 % und könnte daher auf die zum Verkauf stehenden Anteile des Bundes schielen. Dieser will sich nach den Staatshilfen von vor 16 Jahren planmäßig wieder aus der Commerzbank zurückziehen und würde seine Anteile entsprechend zu hohen Kursen veräußern können. Sollte die EZB das Aufstocken der Unicredit von weiteren Anteilen an der Commerzbank genehmigen, könnte der Bund relativ kursschonend seine Commerzbankanteile verkaufen.

Wachstumsmarkt besetzt – BlockchainK2

Das Plattformunternehmen BlockchainK2 (WKN: A2JM5R | ISIN: CA09369M1077 | Ticker-Symbol: KRL2) hat in den letzten Jahren seine Beteiligungen in verschiedenen Bereichen auf- und ausgebaut. Unter anderem konnte die 2017 gegründete RealBlocks im Zuge der Schieflage der Silicon Valley Bank sehr günstig aus deren Insolvenzmasse herausgekauft werden. In dieses Tochterunternehmen wurde bis dato mehr als 27 Mio. USD investiert, aber das Mutterunternehmen BlockchainK2 als Holding wird gerade einmal mit nur 3,23 Mio. USD an der Börse gehandelt. Der Fokus von RealBlocks liegt klar im B2B Bereich der Finanzbranche. Die Software hilft Banken, Fondsmanagern und Private Equity Unternehmen bei der digitalen und sicheren Abwicklung des ganzen Prüfungsprozesses. Diese Due Diligence ist vor jedem Kauf-/Verkaufsprozess einer Immobilie oder Beteiligung notwendig und ist je nach Größenordnung ein langwieriges und kostenintensives Verfahren.

Um diese Abwicklungsprozesse planbar vorzubereiten und zu beschleunigen, können die Kunden von RealBlocks die Web3-Blockchain-Technologie des Unternehmens als Software-as-a-Service (SaaS) Modell nutzen. Auch als digitale White-Label-Lösungen kann diese auf die entsprechenden Firmen "gebrandet" werden. Mit dem Know-how aus der Blockchain-Technologie können nicht nur alle bisherigen Geschäftsvorgänge unveränderlich bei völliger Transparenz dargestellt, sondern auch die Immobilie oder Firmenanteile tokenisiert werden. Über den Prozess der Tokenisierung können somit aus Verkäufersicht ganz neue Käufergruppen und Zielunternehmen egal wo auf der Welt angesprochen werden. Aber bereits zuvor können die anwendenden Unternehmen Vorteile erzielen, denn nach der Implementierung sinken die laufenden Betriebs- und Verwaltungskosten meist deutlich.

Interessant für Neuaktionäre ist der hohe Unternehmensanteil von CEO Stetsenko und Direktor Steve Sangha, die zusammen ca. 30 % der ausstehenden Aktien besitzen. Diese wollen das Unternehmen zum Erfolg führen und konnten namhafte Unternehmen wie das Investment Management von LaSalle für RealBlocks gewinnen. LaSalle nutzt RealBlocks u. a. für die Verwaltungs- und Abwicklungsprozesse seines globalen Immobilienportfolios. Weitere Unternehmen befinden sich im Prüfungsprozess oder gliedern bereits das System von RealBlocks in ihre Softwareumgebung ein. Sollte der Kundenzuwachs weiter ausgebaut werden, könnte bereits 2025 die Cashflow positive Phase bei dem Wachstumsunternehmen erreicht werden, da die Hauptkosten der Softwareentwicklung bereits getätigt worden sind.

Deutsche Pfandbriefbank zieht weiter an

Die Aktie der Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900 | ISIN: DE0008019001 | Ticker-Symbol: PBB) setzte die bereits im Februar eingeleitete Trendwende fort und konnte im Vergleich zum Gesamtmarkt Stärke entwickeln. Der Anteilswert der Aktie stieg seit Anfang August von 4,62 EUR auf zuletzt 5,90 EUR an. Das sind 27 % Kursanstieg innerhalb von nur sechs Wochen. Ursächlich für den deutlichen Anstieg dürfte die Zinssenkung in den USA sein. Dies dürfte auf eine Entspannung bei den Anleihen und damit auch für den US-Immobilienmarkt hindeuten.

Der Deutschen Pfandbriefbank hatte bereits Ende letzten Jahres der US-Gewerbeimmobilienmarkt deutlich zugesetzt und auch der Abschluss zum zweiten Quartal sah nicht gut aus. Vor Steuern ist der Gewinn zum Vorjahr um 75 % auf 13 Mio. EUR eingebrochen. Die Risikovorsorge für Kreditausfälle musste auf 56 Mio. EUR nahezu verdreifacht werden. Durch die Zinssenkung der FED hoffen die Anleger auf eine Entspannung bei der angespannten Bilanz der Deutschen Pfandbriefbank. Sie rechnen mit einer zunehmenden Profitabilität in den kommenden Monaten und, dass die getroffene Risikovorsorge nicht so hoch ausfällt, wie derzeit durch Rückstellungen in der Bilanz berücksichtigt worden ist. Daher wird die Rede von Vorstandschef Kai Wolf zum 10. Oktober 2024 auf einem Kapitalmarkt genauestens beachtet werden, um die neue Unternehmensstrategie auf Erfolgswahrscheinlichkeit zu überprüfen.

Fazit

Das Wachstum der Commerzbank scheint Begehrlichkeiten bei den Wettbewerbern zu wecken. So kaufte zuletzt die Unicredit Aktien bei der deutschen Geschäftsbank zu und will diese bis auf 30 % aufstocken. Positiv gestimmt sind derzeit auch die Aktionäre bei der Deutschen Pfandbriefbank und lassen bisher keine Kursrücksetzer zu. Noch nicht angesprungen, aber hohes Kurspotenzial hat die Aktie von BlockchainK2. In dem Wachstumsmarkt der generativen KI, der laut Experten bis 2028 um jährlich 60 % anwachsen soll, will sich das Unternehmen über das Tochterunternehmen RealBlocks einen Teil des Kuchens herausschneiden.



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