09.12.2020 | 05:45
Mit Gold durch die Systemkrise – Barrick Gold, Velocity Minerals, Yamana, Dundee Precious Metals, XAUUSD
Kaum geht der Goldpreis nach einer zwei-jährigen Aufwärtsbewegung mit neuem Allzeithoch Anfang August 2020 in eine überfällige Korrekturphase über, da kommen die Goldhasser und den digitalen EURO-Befürworter aus ihrer Niederschreibecke hervorgekrochen. Von Mainstreamschreiberlingen ist dann zu lesen, warum Gold nutzloses Zeug ist und in die Tonne gehört. Doch wenn etwas im Mainstream niedergeschrieben wird, dann dürfte ein Anleger sehr nahe beim Richtigen sein. Daher lohnt ein Blick zum goldenen Rettungsboot und dessen Beiboote in Form von Goldproduzenten und deren Explorern.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA0679011084 , CA98462Y1007 , CA92258F3007 , CA2652692096
Gold ist Geld, alles andere ist Kredit
Jeder, der nur einen Funken Ahnung vom Finanzsystem hat, weiss: „Gold ist Geld, alles andere ist Kredit“. Genau das ist der Grund, warum Zentralbanken überhaupt Gold halten, denn in einer Kredit- und Systemkrise ist Gold der letzte Hort des Vertrauens. Dieses Vertrauen in das bisherige Finanzsystem schwindet z.Zt. jedoch mit jedem weiteren Rettungspaket. Und jeder weitere LockDown und dessen x-te Verlängerung beschleunigt diesen Vertrauensverlust.
Hauptschlagader stranguliert
Durch die LockDowns der Regierungen wird die Hauptschlagader der einst freien Wirtschaft stranguliert. Der Wirtschaft, welche nicht nur Arbeit geschaffen, sondern auch das Gesundheits- und Sozialsystem finanziert hat. Ohne Vertrauen in gesetzlich stabile Rahmenbedingungen werden keine langfristigen Investitionsentscheidungen getroffen, die sich erst in vielen Jahren amortisieren würden. Selbst kurzfristige Investitionen von Gastronomie und Hotellerie in verordnete Hygienemaßnahmen amortisierten sich nicht einmal, da keine positive Verlässlichkeit in die Politik gegeben war.
Profitieren vom steigenden Goldpreis
Um als Anleger auch vom steigenden Goldpreis im eigenen Depot zu profitieren, kann neben physisch hinterlegten Gold-ETFs auch Aktien gekauft werden. Dabei ist zu unterscheiden zwischen
- Goldexplorern – die neue Goldvorkommen finden und durch laufende Bohrprogramme weiter erschließen,
- Golddevelopern/Goldentwickler – das ist kostenintensive Phase für den Minenaufbau bis zur Produktionsreife,
- Goldproduzenten - Oftmals finanzieren die Goldproduzenten die Goldexplorer, um sich gleichzeitig Zugriffsrechte auf deren Goldvorkommen zu sichern. Erfolgen solche Deals, bietet das gerade für Anleger ein solides Hilfsmittel, um eine marktgerechte Bewertung zu erfahren.
Velocity Minerals – Gold aus Südosteuropa Europa
Der kanadische Rohstoffexplorer Velocity Minerals (WKN: A1437B ISIN: CA92258F3007 Ticker: VMSP) ist innerhalb der europäischen Union in Bulgarien aktiv. Dort hat das Team der Kanadier bereits auf mehreren Liegenschaften Gold gefunden und das teilweise sogar sehr hochgradig. Aufmerken sollte das erst im November 2020 verkündete Investment von Dundee Precious Metals (WKN: A0CAN0 ISIN: CA2652692096 Ticker: DPU) in Velocity Minerals. Der mit 1,6 Milliarden CAD schwere kanadische Goldproduzent betreibt in Bulgarien 2 Goldminen, deren Laufzeit „nur“ noch 8 Jahre betragen. Um auch zum Ende dieses Jahrzehntes weiter vor Ort produzieren zu können, sicherte sich Dundee Precious Metals am 24.11.2020 für 6,7 Millionen CAD den Zugriff auf 9,99 Prozent der Anteile von Velocity Minerals. Mit dieser Eigenkapitalerhöhung hat Velocity Minerals gleichzeitig genügend Kapital, um bis ins Jahr 2022 weiter nach Gold bohren zu können und damit die Goldvorkommen des Unternehmens weiter auszubauen. Da die Eigenkapitalfinanzierung zu 0,50 CAD je Aktie vollzogen worden ist und die Aktien immer noch bei 0,50 CAD notieren, kaufen sich potentielle Neuinvestoren die Due-Diligence-Prüfung eines Großunternehmens aktuell gratis ein. Auch besteht eine gewisse Sicherheit, dass bei weiteren Goldfunden auch die Übernahme von Velocity Minerals in wenigen Jahren durch Dundee Precious Metals erfolgen könnte, denn schließlich kennt dieses Unternehmen durch die beiden Produktionsstandorte das Land aus dem Effeff.
Yamana Gold – Nochmal 183% bis Allzeithoch
Die Aktie vom kanadischen Goldproduzenten Yamana Gold (ISIN: CA98462Y1007, WKN: 357818, Symbol: RNY) war von März bis August 2020 ein Musterbeispiel für den Hebel auf den Goldpreis. Während der Goldpreis im selben Zeitraum um 43% anstieg, ging es für Yamana Gold um knapp 200 Prozent Nordwärts. Der Faktor auf den Goldpreis in dieser Phase betrug 4,6 zu 1. Doch auch in der Goldkorrektur bis Ende November verhielt sich Yamana Gold sehr stark. Während Gold um 15 % zurückfiel, fiel Yamana um ca. 30% zurück. Das ist in der Abwärtsphase ein Faktor auf den Goldpreis von nur 2 zu 1. Das zeugt von Stärke des Unternehmens und spiegelt das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen wider, denn durch die niedrigen Produktionskosten von Gold sind selbst bei diesen Rücksetzern noch auskömmliche Margen von über 100% je Unze Gold zu erzielen. Auch wenn die Aktie seit Mai 2019 bis heute, 09.12.2020, einen Anstieg von knapp 200% erzielte, so wäre bis zu einem neuen Allzeithoch noch ein weiterer Anstieg von 183% nötig. Dass dies auch erreicht werden kann, zeigt die Dynamik der letzten 20 Monate.
Barrick Gold – Bald schuldenfreie CashCow
Ähnlich wie bei Yamana verlor die Aktie von Barrick Gold (WKN: 870450 ISIN: CA0679011084 Ticker: ABR) seit dem Jahreshoch von Mitte August 2020 nur knapp 30% des vorherigen Anstiegs seit März 2020 von knapp 150%.
Damit war der Faktor zum Goldpreis in der Aufwärtsbewegung 3,4 zu 1, während die Abwärtsbewegung nur einen Faktor 2 zu 1 aufgewiesen hat.
Doch nicht nur das ist sehr positiv für den zweitgrößten Goldproduzenten der Welt. Die Anleger werden in 2021 durch den enormen CashFlow von Barrick Gold (1,3 Mrd. USD pro Quartal) vor einem milliardenschweren Konzern stehen, der sogar komplett schuldenfrei sein sollte.
Eine bessere Ausgangsposition in einer Finanz- und Systemkrise gibt es nur sehr selten, gerade im Vergleich zu den sehr hoch verschulden Staaten dieser Erde.