30.09.2024 | 05:45
Maßnahmenpaket lässt Kurse explodieren – Alibaba, BASF, Prismo Metals Aktie
Nachdem sich die Wirtschaftsnation China großen Problemen im Immobiliensektor und damit milliardenschweren Abschreibungen im Finanzsektor gegenübersah, hat die People’s Bank of China (PBC) in der vergangenen Woche den Mindestreservesatz für Finanzinstitute um 0,5 % gesenkt. Damit steht den dortigen Banken umgerechnet ca. 130 Mrd. EUR mehr Kapital für die Kreditvergabe zur Verfügung und dies soll u. a. die schwächelnde Wirtschaft stärken. Die chinesischen Aktienkurse explodierten daraufhin förmlich und auch die Rohstoffwerte und deutschen Aktien profitieren bereits teils deutlich. Welche Aktien direkt und indirekt profitieren:
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
US01609W1027 , DE000BASF111 , CA74275P1071
Alibaba springt um 20 % an
Durch das Maßnahmenpaket der PBC schossen in der vergangenen Woche nahezu alle chinesischen Aktien mehr oder weniger stark gen Norden. Einen deutlichen Kurssprung durchlebte auch einer der größten Aktientitel des Landes, die Alibaba Group (WKN: A117ME | ISIN: US01609W1027 | Ticker-Symbol: AHLA). Innerhalb einer Woche schoss die Aktie des Schwergewichtes von 210 Mrd. USD um 20 % auf 253 Mrd. USD Marktkapitalisierung empor. Die als ADR gehandelten Aktien gingen zum Börsenschluss am Freitag mit 96,40 EUR aus dem Handel.
Mit einem Kurs Gewinn Verhältnis (KGV) von 14 ist die Aktie, im Vergleich zu US-amerikanischen Werten wie Amazon mit einem KGV von 46, signifikant unterbewertet. Dazu schüttete Alibaba in den letzten 12 Monaten ca. 2,42 EUR an Dividenden aus, die beim aktuellen Kursniveau ungefähr 2,5 % p. a. Dividendenrendite entsprechen. Die wichtige psychologische Marke von 100 USD konnte die Aktie bereits am vergangenen Donnerstag überspringen und in EUR könnte dies am heutigen Montag der Fall sein.
Rohstoffnachfrage zieht an - Prismo Metals
Durch die massive Finanzinjektion der chinesischen Zentralbank zur Unterstützung der Wirtschaft zogen nicht nur die chinesischen Aktien, sondern auch verschiedene Rohstoffpreise an. Der Preis für Industrierohstoffe wie z. B. Eisenerz stieg in der vergangenen Woche um 13 % und der für Kupfer um 7,5 % an. Davon dürften auch die Produzenten und Explorer der beiden Rohstoffe profitieren. Eine dieser Aktien ist Prismo Metals (WKN: A2QEGD | ISIN: CA74275P1071 | Ticker-Symbol: 7KU. Der Rohstoffexplorer nennt das Kupfervorkommen Hot Breccia im südlichen Teil des Bundesstaates Arizona, USA sein Eigen. In der dortigen Region des Arizona-Kupfergürtels sind viele Kupfervorkommen bereits bekannt und verschiedene Kupferminen fördern den wertvollen Rohstoff zutage. Auf dem 1.420 ha umfassenden Kupferprojektgebiet sollen im nächsten Bohrprogramm fünf Bohrlöcher mit insgesamt 5.000 Bohrmetern niedergebracht werden.
Aufgrund des hohen Goldpreises und dem stetigen Anstieg des Silberkurses sind für manche Investoren aber die beiden Edelmetallprojekte Palos Verdes und Los Pavitos in Mexiko interessanter. Auf Los Pavitos wurde bei einem der letzten Bohrprogramme z. B. Gold mit 10,2 g/t und Silber mit 47 g/t auf einer Länge von 6,65 m aufgespürt. Bei Palos Verdes arbeitet der Explorer mit Vizsla Silver (WKN: A40EG3 | ISIN: CA92859G6085 | Ticker-Symbol: 0G31) zusammen. Dort startete letzte Woche das nächste Bohrprogramm, denn nach dem Sensationstreffer auf einer kurzen Strecke im Bohrloch PV-23-25 von 0,5 m mit 102 g/t Gold, 3.100 g/t Silber und 0,23 % Zinkanteil sollen nun weitere Bohrungen mehr Klarheit über die tatsächliche Größe dieser Gold-Silber-Zink-Vererzung schaffen. Mit den beiden Bohrprogrammen in Arizona wie auch Mexiko wird das vierte Quartal für die Aktionäre sehr spannend und ggf. weiter kurstreibend.
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BASF legt deutlich zu
Das größte Chemieunternehmen in Deutschland mit Standort Ludwigshafen ist die BASF SE (WKN: BASF11 | ISIN: DE000BASF111 | Ticker-Symbol: BAS). Durch die politischen Maßnahmen der letzten Jahre, die zu einer massiven Verteuerung der Energiekosten in Deutschland führten, ist die energieintensive Industrie hierzulande in vielen Bereichen nicht mehr wettbewerbsfähig. Daher hat die Konzernleitung der BASF Konsequenzen gezogen und fokussiert sich neu. Mit einer neuen Strategie will das Management die Profitabilität an den deutschen Standorten wieder herstellen. Gleichzeitig soll sich stärker auf die Kerngeschäfte Chemikalien, Materialien, Industrielösungen und Ernährung & Pflege konzentriert werden.
Der Hauptstandort Ludwigshafen wird weiter verschlankt und vier bereits ausgegliederte Segmente will die BASF entweder verkaufen, Teilbörsengänge durchführen oder in neue bzw. bestehende Partnerschaften einbringen. Hier dürfte die Transaktion der Wintershall Dea Anteile hin zu Harbour Energy ein mögliches Grundmodell bei der Umstrukturierung sein, welches neben Aktien der neuformierten Erdöl- und Erdgasgesellschaft auch 2 Mrd. EUR an Barmittelzufluss in diesem Jahr einbrachte. Zum Verkauf stehen u. a. die beiden Standorte São Bernardo do Campo (São Paulo) and Jaboatão dos Guararapes (Pernambuco), wo die Markenfarben von Suvinil und Glasu hergestellt werden. Insgesamt will der Konzern laut Finanzchef Dirk Elvermann bis 2026 jährlich 2,1 Mrd. EUR Kosten einsparen und sich stärker auf die Cash-Generierung konzentrieren. Gleichzeitig werden neben der Dividendenkürzung auch niedrigere Investitionsausgaben die Kosteneinsparungen unterstreichen.
Fazit
Durch die Maßnahmen der PBC und den angekündigten weiteren Zinsschritten und Anpassungen des Mindestreservezinssatzes in den kommenden Monaten wurde nicht nur in China ein neuer Bullenmarkt gestartet. Die vorgenannten Unternehmen profitieren wie Alibaba direkt oder wie Prismo Metals und BASF indirekt durch die anziehende Nachfrage des größten Wirtschaftsraumes nach den USA.