27.10.2025 | 05:30
Massive Unterbewertung und Kursphantasie – ASML, Desert Gold, Heidelberger Druckmaschinen
Nach starken Anstiegen des Gold- und Silberpreises sind die Edelmetalle in der vergangenen Woche in eine Zwischenkorrekturphase übergegangen. Gewinnmitnahmen und Absicherungsgeschäfte belasteten die Kurse, wenngleich die physische Nachfrage im Tafelgeschäft bei den Edelmetallhändlern sehr hoch war. Währenddessen steigen die Aktienmärkte, allen voran die großen Indizes der USA von Allzeithoch zu Allzeithoch. Allen Mahnern zum Trotz geht die Jahresanfangsrally daher nahtlos in eine Jahresendrally über. Welche Aktien noch Nachholpotenzial haben und teilweise massiv unterbewertet sind, lesen sie hier:
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
NL0010273215 , CA25039N4084 , DE0007314007
Desert Gold mit massiver Unterbewertung + Kaufempfehlung
Der kanadische Goldexplorer Desert Gold (WKN: A14X09 | ISIN: CA25039N4084 | Ticker: QXR2) wurde trotz des starken Goldpreisanstieges der letzten beiden Jahre noch nicht von den Investoren an der Börse entdeckt. Doch es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich das ändert, denn das Unternehmen hat bereits nachweislich abbaufähiges und vor allem oberflächennahes Gold gefunden. Dieses befindet sich auf dem 440 km² großen Explorationsgebiet in Westafrika, welches als SMSZ-Goldprojekt ausgewiesen wird. Dass dort Gold sein musste, war den Geologen des Unternehmens längst klar, denn zwei der bedeutendsten Goldverwerfungszonen von Westafrika durchqueren das Projektgebiet.
Der Goldexplorer weist bisher in der Kategorie ‚nachgewiesen‘ und ‚angedeutet‘ insgesamt 310.300 Unzen Gold sowie 769.200 Unzen in der Kategorie ‚vermutete‘ Mineralressourcen aus. Das bedeutet, dass auf dem Projektgebiet wenigstens 1,079 Millionen Goldunzen im Boden liegen dürften und das Unternehmen arbeitet in kommenden Bohrprogrammen daran, die Goldnachweise weiter zu erhöhen.
Desert Gold hat zudem sämtliche Bohrdaten zum SMSZ-Projekt geprüft und eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung (PEA) vorgelegt. Diese PEA ergab, dass das oberflächennahe Gold im Tagebau über die nächsten 17 Jahre abgebaut werden könnte, wenn 220.000 t Golderz im Jahr verarbeitet werden. Insgesamt würden bei einer Extraktionsquote von 86 % des vorhandenen Goldes ca. 97.600 Unzen Gold produziert werden. Die Studie unterstellt bei dem optimistischen Abbauszenario einen Goldpreis von 3.366 USD je Unze. Die Amortisationszeit läge bei 2,5 Jahren und der Barwert des Projektes bei 54 Mio. USD. Der interne Zinsfuß liegt bei erstklassigen 64 % p. a.**, wohlwissend, dass sich der aktuelle Goldpreis schon bei 4.100 USD befindet.
Das Explorationsunternehmen besitzt zudem in der Elfenbeinküste mit dem Tiegba-Goldprojekt ein weiteres 297 km² großes Projektgebiet. Die Analysten von der GBC AG unterstellen hierfür einen für Westafrika typischen Marktwert von 9,5 Mio. USD. Wird der Projektwert des SMSZ-Projektes von 54 Mio. USD mit dem Tiegba-Projekt kombiniert, ergibt dies einen möglichen Gesamtwert von 63,5 Mio. USD. Bei knapp 269,6 Mio. ausstehenden Aktien müsste die Aktie daher einen Kurs von 0,236 USD (0,20 EUR) aufweisen. Dies ist im Moment aber nicht der Fall und die Aktie notiert nur bei 0,05 USD bzw. 0,043 EUR. Daher weisen die Analysten auf die Unterbewertung hin und sehen ein Kursniveau von 0,20 EUR bis zum 31.12.2026 als gerechtfertigt an. Vom aktuellen Stand müsste sich die Aktie daher ver4,7-fachen, um dieses Ziel zu erreichen. Dass dies möglich ist, haben viele andere Gold- und Silberaktien in den letzten Monaten bereits gezeigt.
Heidelberger Druckmaschinen vor Quartalszahlen
Am 12. November 2025 will die Heidelberger Druckmaschinen AG (WKN: 731400 | ISIN: DE0007314007 | Ticker-Symbol: HDD) die Quartalszahlen zum abgelaufenen Quartal sowie für das erste Halbjahr im Geschäftsjahr 2025/26 veröffentlichen. Trotz Währungsbelastungen und schwächeren Indikatoren bei der Konjunktur sehen die Analysten von mwb research das Unternehmen als robust aufgestellt. Das Analysehaus erwartet stabile Umsätze, aber eine deutlich verbesserte Profitabilität im zweiten Quartal.
Der Walldorfer Druckmaschinenhersteller profitiert bisher noch von hohen Auftragsbeständen von der drupa Branchenmesse und der China-Print-Messe. Thomas Wissler als Analyst von mwb research rechnet mit einem Auftragseingang im zweiten Quartal von ca. 550 Mio. EUR, was gegenüber dem Rekordquartal im Vorjahr nur einem leichten Rückgang von 4 % entspricht. Als abgerechneten Umsatz sieht der Analyst 514 Mio. EUR als realistisch an und rechnet mit einem operativen Ergebnis von 40 Mio. EUR. Hier greifen zunehmend die eingeleiteten Effizienzmaßnahmen des Managements, so dass die Marge von Heidelberger Druckmaschinen auf 7,8 % steigen dürfte. Damit rückt die avisierte Marge von 8 % bei 2,35 Mrd. EUR Umsatz in greifbare Nähe, was den Aktienkurs weiter unterstützen dürfte. Daher wird die Empfehlung „Kaufen“ bekräftigt und das Kursziel bei 2,70 EUR belassen. Bei dem aktuellen Kurs von 1,97 EUR entspricht dies einem Anstiegspotenzial von 37 %.
ASML nach dem Quartalsbericht
Den Quartalsbericht bereits vorgelegt hat dagegen der niederländische Anlagenbauer der Chipindustrie ASML (WKN: A1J4U4 | ISIN: NL0010273215 | Ticker-Symbol: ASME). Nachdem das zweite Quartal schlechter ausgefallen war als erwartet, fiel das Ergebnis für das dritte Quartal wieder im erwarteten Rahmen aus. Mit Umsatzrekord und hoher Nachfrage nach der ultravioletten Lithographiesystemen-(EUV)Technologie ist der Treiber ganz klar der vorherrschende KI-Boom. Bei 7,5 Mrd. EUR Umsatz steuerten 3,6 Mrd. EUR Umsatz die EUV-Systeme bei. Insgesamt konnte nach Kosten ein Gewinn von 2,1 Mrd. EUR eingefahren werden.
Doch der CEO Christophe Fouquet nahm den teils euphorischen Anlegern den Wind aus den Segeln. Er rechnet damit, dass die Nachfrage in 2026 aus China deutlich zurückgehen wird, welche im laufenden Jahr 2025 einen gewichtigen Anteil am Gesamtumsatz ausmachte. Auch die geopolitischen Unsicherheiten, die staatlichen Eingriffe sowie die zunehmende Handelsrestriktionen sind ein belastender Unsicherheitsfaktor für 2026.
Fazit
Die Aktie des Goldexplorers Desert Gold ist nach den Analysten der GBC AG um den Faktor 4,7 unterbewertet und hat entsprechend starkes Aufwärtspotenzial. Weniger stark, aber immerhin noch 37 % Aufwärtsdrang hat, nach den Analysten von mwb research, die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen. Ein angespanntes Jahr 2026 könnte bei dem aktuellen Highflyer ASML anstehen, bei dem die Geschäftsführung im Januar den Ausblick für 2026 geben will.