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06.11.2025 | 05:45

Kursrücksetzer machen Rohstoffaktien wieder kaufenswert – Fresnillo, Kobo Resources, Vale, Probe Gold

  • Fresnillo
  • Kobo Resources
  • Vale
  • Probe Gold
Bildquelle: pixabay.com

Die Staatsschulden in den USA, aber vor allem auch in den europäischen Nationen, steigen von Allzeithoch zu Allzeithoch. Nun warnt selbst der Internationale Währungsfonds IWF vor der Ignoranz steigender Staatsverschuldung, denn das verschlimmere die Probleme nur. Der IWF-Europadirektor Alfred Kammer fordert einen Sparkurs in Europa und mahnt bei Fortsetzung der Verschuldungsorgie, dass sich die Schuldenquote bis 2040 auf 130 % der Wirtschaftsleistung nahezu verdoppeln würde. Der steigende Finanzbedarf für Verteidigung und Energiesicherheit wie auch die Alterung der Bevölkerung und die Gesundheitsausgaben lassen die Schulden exponentiell ansteigen. Wer nicht auf die Einsicht der Staatslenker warten will, der nutzt die aktuellen Kursrücksetzer im Rohstoffsegment für den langfristigen Einstieg in einen noch unterbewerteten Sektor.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: GB00B2QPKJ12 , CA74290F1009 , CA49990B1040 , BRVALEACNOR0


 

Fresnillo übernimmt Probe Gold

Der weltweit größte Silberproduzent Fresnillo (WKN: A0MVZE | ISIN: GB00B2QPKJ12 | Ticker-Symbol: FNL) nutzt den hohen Cashbestand von 1,8 Mrd. USD, um sich den Zugriff auf Probe Gold (WKN: A3DT8L | ISIN: CA74290F1009 | Ticker-Symbol: V46) zu sichern. Wie das Unternehmen zum Ende der vergangenen Woche verkündete, soll Probe Gold für 3,65 CAD je Aktie bzw. 780 Mio. CAD übernommen werden. Das entspricht einem Aufschlag von 39 % auf den letzten Kurs vom 30.10.2025. Das Management von Probe Gold stimmt der Übernahme zu und empfiehlt den Aktionären die Annahme des Angebotes. Auch der bisherige Hauptaktionär Eldorado Gold, der 12 % der Probe Gold Aktien hält, stimmte der Übernahme bereits zu. Fresnillo hofft, die Transaktion bis zum Ende des ersten Quartals 2026 abgeschlossen zu haben.

Probe Gold ist für Fresnillo aufgrund der beiden Liegenschaften Novador Gold und Detour Gold in der kanadischen Provinz Quebec interessant. Allein das Novador Gold Projekt hat mit einer 10 Mio. Goldunzen Ressource das Potenzial, über 10 Jahre lang jedes Jahr 200.000 Unzen Gold zu produzieren. Damit nutzte Fresnillo die Kursrücksetzer bei den Edelmetallaktien und konnte eine riesige Goldressource für gerade einmal 78 CAD je Bodenunze Gold erwerben. In der letzten Präsentation von Probe Gold wurde nur das Novador Gold Projekt bei einem Goldpreis von 3.500 USD je Unze mit einem Nachsteuerwert von 3,99 Mrd. CAD angegeben bei allgemeinen Minenaufbaukosten von 602 Mio. USD.

Kobo Resources wieder mit Top Bohrergebnissen

Auf den Spuren von Probe Gold wandelt auch die australische Kobo Resources (WKN: A3D70W | ISIN: CA49990B1040 | Ticker-Symbol: Q1Z). Der Goldexplorer entwickelt sein in der Elfenbeinküste befindliches Goldprojekt Kossou weiter und die bisherigen Bohrergebnisse bestätigen hohes Goldvorkommen. Daher nutzte das Unternehmen das vorherrschende gute Marktumfeld, um im September 2025 weiteres Kapital aufzunehmen und das laufende Bohrprogramm zu erweitern. So vermeldete die Unternehmensleitung unter Führung von CEO Edward Gosselin, das Bohrprogramm erst einmal um 3.000 m auf 15.000 m zu erweitern.

Diese Bohrprogrammerweiterung lag vor allem an den hervorragenden Bohrergebnissen in der Road Cut Zone. Dort konnte das Bohrteam bei Bohrloch KDD 95 auf einer Länge von 17 m Goldgehalte von 3,87 g/t nachweisen. Ebenfalls performten die Bohrlöcher KDD 98 und KDD 99 sehr gut. In KDD 98 wurden 1,48 g/t Gold auf einer Länge von 6 m und in Bohrloch KDD 99 auf 5 m insgesamt 3,82 g/t Gold nachgewiesen.

Nun legte das Unternehmen Ende letzter Woche die Laborergebnisse weiterer Bohrlöcher vor. Ebenfalls in der Road Cut Zone wurden Bohrloch KDD 104 und KDD 109 niedergebracht. In einer Tiefe von 72 m wurde auf einer Länge von 7 m 1,2 g/t Gold in Bohrloch KDD 104 und ab einer Tiefe von 93 m über weitere 13 m sogar 1,49 g/t Gold nachgewiesen. In Bohrloch KDD 109 gab es sogar drei goldhaltige Abschnitte und zwar über 10 m ab einer Tiefe von 41 m mit 2,5 g/t Gold, über weitere 10 m ab einer Tiefe von 204 m mit 1,86 g/t Gold und über 11 m ab einer Tiefe von 229 m mit 0,51 g/t Gold.

Doch nicht nur die Road Cut Zone lieferte erstklassige Goldfunde. Auch die Jagger Zone machte wiederholt auf sich aufmerksam. Bereits die letzten Bohrergebnisse aus Bohrloch KDD 96 und 97 lieferten mehrere Goldbereiche mit 1,48 g/t bis 2,82 g/t ab. Auch im neu veröffentlichten Laborergebnis zu Bohrloch KDD 100 wurde wieder Gold aufgespürt. Dieses Mal mit 1 m ab 38 m Tiefe über sensationelle 17,3 g/t; dazu 1 m ab 94 m Tiefe mit 3,72 g/t, dann über 9 m ab einer Tiefe von 172 m mit 1,04 g/t und über 11 m ab einer Tiefe von 188 m mit 1,26 g/t Gold.

In Bohrloch KDD 96 wurden insgesamt 1,48 g/t Gold über 4 m in einer Tiefe von 21 – 25 m ab Oberfläche nachgewiesen. Im selben Bohrloch wurden in einer Tiefe von 31 – 34 m weitere 2,34 g/t Gold und von 106 – 111 m Tiefe noch einmal 2,82 g/t Gold nachgewiesen. Auch in Bohrloch KDD 97 wurde Gold nachgewiesen, und zwar von einer Tiefe von 240 – 244 m. Dort befinden sich 2,3 g/t Gold und noch einmal 100 m tiefer wurden von 350 m bis 356 m weitere 1,52 g/t Gold aufgespürt. Auch die weiteren Bohrlöcher KDD 104 und 109 wiesen in ähnlichen Tiefen Goldgehalte bis teilweise 13,5 g/t auf.

Vale mit Kurszielerhöhung

Das brasilianische Bergbauunternehmen Vale (WKN: 897136 | ISIN: BRVALEACNOR0 | Ticker-Symbol: CVLC) meldete letzte Woche seine Finanzkennzahlen zum abgelaufenen Quartal 2025. Im dritten Quartal stieg die operative Leistung auf das höchste Niveau seit 2018 und der Umsatz wie auch Ertrag konnten deutlich gesteigert werden. Der Umsatz beim Bergbaukonzern stieg um 9 % auf 10,4 Mrd. USD, was neben höheren Verkaufsmengen auch durch höhere Verkaufspreise erreicht werden konnte. Im Jahresvergleich konnte dadurch das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) um 17 % auf 4,4 Mrd. USD zulegen. Noch stärker fiel der Anstieg bei dem bereinigten Nettogewinn aus. Hier stieg das Ergebnis sogar um 78 % auf 2,7 Mrd. USD.

Der Konzern konnte daraufhin seine ausgegebene Kostenprognose für das Gesamtjahr 2025 senken. So rechnet Vale bei der Kupferproduktion nur noch mit Kosten zwischen 1.000 USD bis 1.500 USD nach zuvor 1.500 USD bis 2.000 USD je Tonne. Bei Nickel reduzieren sich die Kosten um jeweils 1.000 USD je Tonne auf nun 13.000 USD bis 14.000 USD. Das Ratingunternehmen Fitch stufte den Langzeitausblick des Ausfallrisikos daraufhin von BBB auf BBB+ hoch. Das Analysehaus Jefferies hob das Kursziel des brasilianischen Unternehmens von 14 USD auf nun 15 USD an und empfiehlt die Aktie weiterhin zu „kaufen“, zumal durch den hohen Nettogewinn die Verschuldungsquote um 5 % abnahm.

Fazit

Die Kursrücksetzer von Kobo Resources und Fresnillo im Gold- und Silbersektor bieten gerade den noch nicht investierten Investoren die Chance, Positionen innerhalb der Korrekturphase aufzubauen. Dass diese Rücksetzer bei Vale nach über 4 Jahren Korrektur noch einmal wiederkommen, damit ist bei weiter steigenden Rohstoffpreisen von Kupfer, Nickel und Eisenerz derzeit eher nicht zu rechnen.



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