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23.04.2025 | 05:45

Interessante Einstiege finden – BioNTech, BioNxt Solutions, Gilead Sciences, Merck & Co.

  • BioNTech
  • BioNxt Solutions
  • Gilead Sciences
  • Merck & Co.
Bildquelle: pixabay.com

Die aggressive Zollpolitik der US-Administration unter US-Präsident Trump hat zu Umschichtungsprozessen bei den Anlegern geführt. So zogen europäische ETF-Anleger über eine Milliarde Euro aus US-Aktien-ETFs ab und investierten diese in europäische Aktien-ETFs. Währenddessen werden kritische Stimmen in den USA laut, die Regierung Trump würde mittels Notfallverordnungen am Kongress und der Gesetzgebung vorbei regieren. Der Ökonom Jeffrey Sachs fasst dies wie folgt zusammen: „Unser politisches System befindet sich im Niedergang“. Auch sieht er im Handelskrieg der USA gegen China für das Reich der Mitte gute Chancen, daraus gestärkt hervorzugehen und diesen sogar gewinnen zu können. Derweil können Investoren bei den Biotech- und Pharmawerten nach den Rücksetzern der letzten 12 Monate wieder interessante Einstiegsmöglichkeiten finden.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: US09075V1026 , CA0909741062 , KYG2929M1087 , US3755581036 , US58933Y1055


 

Merck & Co. mit Gilead Sciences

Die beiden Pharmaunternehmen Merck & Co. (WKN: A0YD8Q | ISIN: US58933Y1055 | Ticker-Symbol: 6MK) sowie Gilead Sciences (WKN: 885823 | ISIN: US3755581036 | Ticker-Symbol: GIS) veröffentlichten am Ostermontag die Topline-Ergebnisse der Phase 3 ASCENT-04/Keynote D19 Studie. Eine Kombination von Gilead Sciences Antikörpermedikament Trodelvy (sacituzumab govitecan) zusammen mit Keytruda (Pembrolizumab) von Merck & Co. zeigte im Vergleich zu einer alleinigen Anwendung von Keytruda mit einer Chemotherapie bei metastierendem Brustkrebs eine positivere Wirkung.

Als primärer Endpunkt der Studie sollte eine Verbesserung des progressionsfreien Überlebens in der Trodelvy-Keytruda-Gruppe im Vergleich zur Keytruda-Chemotherapie-Gruppe gezeigt werden. Dies wurde durch eine signifikante Erhöhung der Überlebensrate auch gezeigt. Genauere Erläuterungen sollen auf einer kommenden medizinischen Konferenz abgegeben und veröffentlicht werden. Wie der Chief Medical Officer (CMO) Dietmar Berger von Gilead Sciences sagte, sind diese gewonnenen Daten und Erkenntnisse bedeutsam, da sie die ersten sind, die eine Wirksamkeit eines Antikörper-Medikament-Konjungats (ADC) mit einer immunonkologischen Therapie in einer Frühbehandlung von metastierendem Brustkrebs zeigen.

BioNxt Solutions Kursrücksetzer genutzt

Am Panik-Montag vor zwei Wochen kam kurzzeitig auch die Aktie des Biotech-Unternehmens BioNxt Solutions (WKN: A3D1K3 | ISIN: CA0909741062 | Ticker-Symbol: BXT) unter Druck. Aus Angst vor einem Crash dünnte sich die Nachfrage im Vormittagshandel in Deutschland aus und die Aktie konnte kurzzeitig zu 0,12 EUR eingesammelt werden. Glücklich, wer die 20.000 Aktien mit Abstauberlimit einkaufen konnte, denn mit Eröffnung der nordamerikanischen Börsen war der Spuk bereits vorbei. Die Aktie ging schlussendlich mit 0,28 EUR aus dem Handel, schwankte in den letzten Tagen um diesen Wert und kostete zuletzt 0,26 EUR im Xetra-Handel.

Spezialisiert hat sich das Biowissenschaftsunternehmen auf die Entwicklung von neuen und innovativen Verabreichungsformen von Medikamenten. Mithilfe der firmeneigenen Plattform fokussiert sich BioNxt Solutions - u. a. - auf die Verbesserungen bei den Anwendungen von Medikamenten gegen neurologische Störungen wie auch Autoimmunerkrankungen. Nachdrücklich kümmert sich das Forschungsteam um Patienten mit Schluckbeschwerden (Dysphagie). Diese sind die Zielklienten des Unternehmens, denn die Entwicklung von sublingualen Verabreichungsformen erleichtert die bisher problematische Medikamentenaufnahme bei den betroffenen Patienten deutlich.

Bei dem unternehmenszugehörigen sublingualen Cladribin-Produkt wird der Wirkstoff über die Mundschleimhaut aufgenommen und es müssen keine Tabletten geschluckt werden. Zudem verbessert diese Verabreichungsform die Wirkstoffaufnahme gerade bei durchgeführten Tests bei Multiple Sklerose (MS) Patienten. An dieser Krankheit leiden weltweit ca. 2,3 Mio. Menschen und Unternehmen wie Merck erzielen mit ihren Medikamenten Jahresumsätze von mehr als 1 Mrd. EUR. Doch durch die Neuerung von BioNxt Solutions können nun auch MS Patienten mit Schluckbeschwerden besser behandelt werden. Nun sollen Bioäquivalenzstudien am Menschen bestätigen, dass die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut effektiver aufgenommen und gleichzeitig die Problematik bei Patienten mit Schluckbeschwerden mitgelöst werden können.

Um die F&E Aktivitäten des Unternehmens weiter zu stärken und zu bündeln, ist das Unternehmen zum 1. März 2025 zur Gen-Plus Contract Research and Development Organization (CRDO) nach München umgezogen. Von dieser Laborumgebung mit Spitzenwissenschaftlern erhofft sich BioNxt Solutions eine Beschleunigung seiner laufenden Projekte gerade auch im Bereich der Wirkstoff-Transportsysteme sowie der sublingualen Verabreichungsform. Die Erkenntnisse sollen dann auch in anderen Bereichen wie z. B. Anti-Aging-Produkten zur Anwendung kommen. Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit ca. 30 Mio. EUR ist die Aktie mit 0,25 EUR noch attraktiv bewertet.

BioNTech Partnerunternehmen Duality Biotherapeutics

Mit einem Börsengang in Höhe von 1,55 Mrd. HKD ist ein Partnerunternehmen von BioNTech (WKN: A2PSR2 | ISIN: US09075V1026 | Ticker-Symbol: 22UA) die Duality Biotherapeutics (ISIN: KYG2929M1087) noch vor Ostern in Hongkong an die Börse gegangen. Dort war die Nachfrage nach dem Neuling so hoch, dass der Kurs noch am ersten Tag vom IPO-Preis von 94,60 HKD um 116,8 % zulegte und mit 205,1 HKD aus dem Handel ging. Am gestrigen Dienstag ging es nach dem Osterwochenende weiter und die Aktie schloss mit 219,60 HKD den Handelstag ab.

Damit scheint das Interesse für den Biotech- und Pharmatitel langsam wieder zurückzukehren, wenn gleich dies bei dem Aktienkurs von BioNTech noch nicht in dieser Stärke zu erkennen ist. Vom diesjährigen Hoch im Januar 2025 bei 124,90 EUR ist die Aktie bis zum Panik-Montag am 7. April 2025 um über 40 % auf 73,15 EUR abgefallen. Seitdem konnte der Wert aber wieder Boden gut machen und stieg in den vergangenen beiden Wochen wieder auf 88,00 EUR an. Mit Spannung dürften zum 5. Mai 2025 die Ergebnisse des Unternehmens zum ersten Quartal 2025 erwartet werden. Analysten gehen davon aus, dass die Aktie in den nächsten 12 Monaten weiter Potenzial hat und erwarten einen durchschnittlichen Aktienkurs von 138 EUR.

Fazit

Das Auf und Ab der Aktien in der Biotech- und Pharmabranche ist oftmals nichts für schwache Nerven. Wer jedoch diese der Branche innewohnende Volatilität mit Kauf- und Verkaufslimits richtig nutzt, der kann bei Marktanomalien wie in den letzten beiden Wochen günstige Einstiegskurse finden.



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