Menü

25.02.2021 | 05:45

Immobilienboom im Depot – Vonovia SE, Pollux Properties, Continental AG

  • vonovia
  • Pollux Properties
  • Continental AG
Bildquelle: pixabay.com

Die Flucht in Sachwerte ist im vollen Gange und das nicht erst seit gestern. Ausgelöst durch das Aufblähen der Zentralbankbilanzen, klettern seit der letzten Finanzkrise 2007 – 2009 die Immobilienpreise in Deutschland immer schneller gen Norden. In Spitzenlagen werden bereits Mondpreise vom 50 bis 60-fachen Jahresmietertrag bezahlt. Diese Auswüchse sind trotz hoher Aktienkurse am Aktienmarkt noch nicht sichtbar. Es dürfte aber eine Indikation für die nächsten Jahre sein, wohin die Kurs-Gewinn-Verhältnisse noch steigen können. Schauen sie sich daher diese Aktien einmal am deutschen Immobilienmarkt, einmal im exotischen Immobilienmarkt Singapur und zum dritten gegenüber dem Kurs-Buchwert-Verhältnis der Continental-Aktie an.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE0005439004 , SG1I77884290 , DE000A1ML7J1


 

Singapur – Die Zahlen sprechen für sich

Wenn von Singapur gesprochen wird, dann wissen viele, dass es sich dabei um einen kleinen Stadt-Staat in Asien handelt und können ggf. noch grob die geografische Lage einordnen. So weit so gut, aber sich deswegen eine Immobiliengesellschaft aus Singapur ins Depot legen? Singapur weist den höchsten Lebensstandard der ganzen südostasiatischen Region aus. Davor kommt nur das sehr kleine chinesische Zockerparadies Macau mit ca. 600.000 Einwohnern. Singapur hat aber auf seinen 725 Quadratkilometern eine Bevölkerung von 5,96 Millionen Menschen unter zu bringen. Das sind 8.400 Einwohner pro Quadratkilometer. Die teuerste Stadt Deutschlands heißt München und hat zum Vergleich „nur“ 4.780 Einwohner pro Quadratkilometer. Dazu liegt das BIP pro Kopf Einkommen in Singapur bei ca. 65.200 USD p.a. , während es in Deutschland bei umgerechnet nur 46.500 USD liegt. Damit liegt Singapur weltweit auf Platz 8, während das reiche Deutschland erst auf Platz 18 zu finden ist. Singapur ist somit auf Grund der Größe und gleichzeitigen Enge sehr interessant für Immobilieninvestoren.

Pollux Properties – Sahnestücke in Singapur gesichert

Wer ein oder mehrere bebaubare Grundstücke in Singapur besitzt ist König. Der Immobilienmarkt in Singapur ist auf Grund des Wirtschaftswachstums und des Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren um ca. 13 Prozent p.a. gewachsen). Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Aktiengesellschaft Pollux Properties (WKN: A0D801 ISIN: SG1I77884290 Ticker: 7GP) ist als Immobilienentwickler und Bestandshalter von Immobilien in Singapur der einfachste Weg, um in den dortigen Markt einzusteigen. Mit einem umfangreichen Bestand an Wohnimmobilien wie auch Büro- und Einzelhandelsflächen ist das Unternehmen breit aufgestellt. Pollux Properties sitzt derzeit auf umgerechnet ca. 7,2 Millionen Euro Guthaben und hat eine Marktkapitalisierung von ca. 67 Millionen Euro. Dabei weist das Unternehmen Assets im Wert von ca. 214 Millionen Euro aus, bei Verbindlichkeiten in Höhe von 114 Millionen Euro. Das ergibt ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,6. Anders ausgedrückt wird hier ein Euro für 60 Cent eingekauft und das in einem um 13% p.a. wachsenden Markt.

Vonovia – Wird die Luft dünner?

Über die Vonovia Aktie (WKN: A1ML7J ISIN: DE000A1ML7J1 Ticker: VNA) konnten Investoren den Immobilienboom in Deutschland sehr schön spiegeln. Allein seit der ersten Börsennotiz stieg der Aktienkurs von 2013 bis heute um über 225 Prozent an. Mit über 415.000 Wohneinheiten ist das Unternehmen mit Sitz in Bochum ein von der Marktkapitalisierung her 30,3 Milliarden Euro schwerer Immobilienkonzern. Mit ca. 84 Prozent Anteil liegen die meisten Immobilien innerhalb der Bundesrepublik, ca. 11 Prozent in Schweden und 4 Prozent in Österreich. Auch die Dividende von 3,16 Prozent p.a. wirkt im Vergleich zum klassischen Sparbuch recht interessant. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt im Vergleich zu Pollux Properties aber mit 1,39 mehr als doppelt so Hoch und ist damit im Vergleich nicht mehr so günstig. Auch finden die Internationalen Investoren die verfassungswidrige Mietpreisbremsen in Deutschland wie auch die bereits diskutierten Corona Lastenausgleiche nach der Bundestagswahl alles andere als angenehm im einst für Deutschlands einstige Rechtssicherheit. Daher steht die Frage in dem Raum, ob Investoren in den letzten Wochen sich sukzessive aus der Vonovia Aktie zurückziehen. Nachvollziehbar wäre es jedenfalls, denn wer will sich weiterhin der zunehmenden politischen Willkürentscheidungen aussetzen und als ausländischer Investor ggf. eine mögliche Zwangsabgabe mitfinanzieren?

Continental AG – Substanz vorhanden?

Durch die Verschärfung der Emissionswerte in der Automobil- und Zulieferindustrie ist Continental gezwungen, den Umbau ihrer jeweiligen Unternehmen noch energischer voranzutreiben. Selbst in der Vergangenheit profitable Werke, wie das Reifenwerk der Continental AG (WKN: 543900 ISIN: DE0005439004 Ticker: CON) in Aachen, sind dem Rotstift zum Opfer gefallen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht es Sinn, statt mehrere Werke nur teilweise auszulasten, werden lieber Standorte zusammengelegt, um die Produktion an den verbleibenden Standorten hoch zu halten.

Gleichzeitig werden sich dadurch die Überkapazitäten reduzieren und damit der Cashflow der Zulieferindustrie wieder zu legen. Auch das Ausgliedern von Gesellschaftsteilen in eigenständige Tochterunternehmen, kann sinnvoll sein. Ein Continental-Spin-Off soll zum Beispiel in der Antriebsparte unter dem neuen Namen Vitesco umgesetzt werden. Vitesco entwickelt z.B. elektrische Antriebe für die Automobilindustrie sowie hatte bisher auch ein starkes Verbrennungsmotorgeschäft. Von dem politisch problematisch angesehenen Verbrennungsmotorgeschäft will sich daher die Continental AG trennen. Dabei beträgt der Buchwert je Aktie gerade einmal 61,26 Euro, während der Aktienkurs mit 120,50 Euro zum heutigen Donnerstag, fast doppelt so hochsteht. Daraus ergibt sich eine Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,97. Das ist definitv mehr Substanz als eine Bank vorweisen kann aber eine Konzernumbau bringt auch immer wieder Schmerzen und Fehlentscheidungen mit sich. Dennoch hat der Kurs erst einmal bei 147 Euro freie Fahrt, ehe der nächst größere Widerstandbereich erreicht wird.


Interessenskonflikt

Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Tailerstone Limited sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Tailerstone Limited (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Tailerstone Limited behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Tailerstone Limited sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Tailerstone Limited für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Tailerstone Limited bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Tailerstone Limited und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Tailerstone Limited und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Volltreffer – B2Gold, Osino Resources, SAP, Vonovia

Volltreffer – B2Gold, Osino Resources, SAP, Vonovia

Kommentar vom 19.04.2023 | 11:30

Von der Angst vor Inflation und Rezession und überhöhten Energiepreisen ist an der Börse nichts zu spüren. Das Gegenteil ist der Fall und viel Investoren stehen noch am Seitenrand und schauen den steigenden Aktienkursen ungläubig hinterher. Derweil baut sich aber nicht nur an den klassischen Indizes weiter Momentum auf, sondern durch den Vertrauensverlust in das Bankensystem fließt auch immer mehr Kapital in die Edelmetallmärkte hinein. Der Goldpreis notiert seit Wochen wieder an der 2.000 USD je Unze und auch der Silberpreis konnte höhere Hochs ausbilden und notiert seit Tagen an der 25-USD-Marke. Doch auch teils abgestrafte Aktien im Immobiliensektor und IT-Bereich werden für die Investoren nun wieder interessant.

Zum Kommentar


Optimismus in der Fahrzeugindustrie – Continental, First Hydrogen, Mercedes-Benz Group Aktie

Optimismus in der Fahrzeugindustrie – Continental, First Hydrogen, Mercedes-Benz Group Aktie

Kommentar vom 07.03.2023 | 05:45

Die Automobilindustrie ist in Deutschland ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und mit einem Umsatz von ca. 410,9 Mrd. EUR und einer Beschäftigung von über 786.000 Menschen. Doch die geplante CO2-Neutralität bis 2050, so wie es die Europäische Union (EU) geplant hat, bringt auch viele Neuerungen und Hindernisse mit sich. Der Verbrennungsmotor soll dabei an Bedeutung verlieren, während E-Mobilität und Wasserstofffahrzeuge an Bedeutung gewinnen sollen. Dabei ist die Umstellung für die milliardenschweren Konzerne deutlich aufwändiger, als dies für neue Marktteilnehmer, die bei Nullanfangen können der Fall ist. Wer profitiert bereits heute und wer könnte sich zukünftig Marktanteile im CO2-neutralen Segment der Fahrzeugproduktion sichern?

Zum Kommentar


Geplatzt Immobilien-Blase – jetzt kaufen? Alpina Holdings, Corestate Capital Holding, Vonovia Aktie

Geplatzt Immobilien-Blase – jetzt kaufen? Alpina Holdings, Corestate Capital Holding, Vonovia Aktie

Kommentar vom 03.01.2023 | 05:45

Die von 2014 bis 2022 durchgeführte Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den deutschen wie auch europäischen Immobilienmarkt heiß laufen lassen. Zudem wurde der europäische Anleihenmarkt und damit auch fast die ganze Versicherungs- und Pensionswirtschaft massivst gestört. Die jetzt viel zu spät anziehenden Zinsen haben daher nicht nur Auswirkungen auf die bereits gekippten Rentensysteme, sondern auch auf das Hauptanlageinvestment der Deutschen der Immobilie. Wie jetzt handeln?

Zum Kommentar